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Gelsenkirchen und Wolfsburg: Zweisprachige Schilder für Integration!

Am 10.03.2025 fordert die Initiative „Gleiches Recht für alle“ in Deutschland zweisprachige Ortseingangsschilder zur Förderung von Integration und kultureller Vielfalt in Städten mit hohem Migrationsanteil.

Am 10. März 2025 hat die Initiative „Gleiches Recht für alle“ verstärkt ihre Forderungen nach zweisprachigen Ortseingangsschildern in deutschen Städten mit einem hohen Anteil an Nichtdeutschen laut gemacht. Ein Hauptargument der Initiative besteht darin, dass Integration am Ortseingang beginne und kulturelle Vielfalt sichtbar gemacht werden sollte. Diese Forderung kommt besonders in Städten wie Gelsenkirchen zur Geltung, wo 37,6 % der Bevölkerung einen Migrationshintergrund aufweist. Dort soll das Ortsschild um die arabische Beschriftung „غيلسنكيرشن“ (Ghīlsnkīrshn) ergänzt werden.

Auch in Wolfsburg soll das Schild zweisprachig gestaltet werden, sodass es künftig als „Wolfsburg / Kurtköy“ (Türkisch für „Dorf der Wölfe“) zu lesen sein wird. Ein solches Vorgehen ist bereits in Brandenburg und Sachsen in sorbischen Gebieten Normalität.

Vorschläge für Straßenschilder und Produktbeschriftungen

Zusätzlich zu den Ortseingangsschildern wurden vom Initiativkreis Vorschläge für die Beschriftung von Straßennamen gemacht. Beispielsweise soll die Sonnenallee in Berlin künftig „شارع الشمس“ (Shari‘ al-Shams) heißen, während die Karl-Marx-Allee zu „Karl-Marx-Caddesi“ umbenannt werden könnte. Hermannplatz soll ebenfalls die arabische Bezeichnung „ساحة هيرمان“ (Sahat Hermann) erhalten.

Die Initiative fordert außerdem, dass Lebensmittelprodukte im Supermarkt doppelt beschriftet werden, sodass beispielsweise „Harzer Leberwurst“ als „Harzer Ciğer Sosisi“ ausgewiesen wird. Auch Polizei-Schilder sollen um die türkische Bezeichnung „Polis“ und die arabische „شرطة“ (Shurta) ergänzt werden. Damit wird versucht, das Vertrauen gegenüber den Behörden durch eine stärkere sprachliche Nähe zu fördern.

Integrationsbericht als Hintergrund

Diese Diskurse um Mehrsprachigkeit werden in den Kontext des 14. Integrationsberichts eingeordnet, der von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration veröffentlicht wurde. Der Bericht, der gesetzlich alle zwei Jahre erstellt wird, zeigt den Stand von Integration und Teilhabe in Deutschland auf und umfasst nahezu 400 Seiten. Er behandelt 14 Themenfelder, darunter Demografie, Arbeitsmarktintegration und soziale Partizipation.

Ein zentrales Ergebnis des Berichts ist, dass 25 % der Bevölkerung in Deutschland eine Einwanderungsgeschichte hat, bei Kindern und Jugendlichen sind es sogar über ein Drittel. Der Bericht hebt sowohl Erfolge als auch Herausforderungen in der Integration hervor und fokussiert sich insbesondere auf den Arbeitsmarkt.

Die Erkenntnisse aus diesem Bericht, der vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) e.V. erstellt wurde, sollen Akteuren aus Bund, Ländern, Kommunen, der Wirtschaft und Migrantenorganisationen helfen, die Integration zu verbessern und den Ressourcenbedarf aufzuzeigen. Die Daten sind in einem interaktiven „Dashboard Integration“ des Statistischen Bundesamtes online zugänglich und stellen eine wertvolle Grundlage für die Weiterentwicklung der Integrationspolitik dar.

Referenz 1
unser-mitteleuropa.com
Referenz 2
journalistenwatch.com
Referenz 3
www.integrationsbeauftragte.de
Quellen gesamt
Web: 13Social: 67Foren: 9