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Gefährliche Erdrutsche: Forscher warnen vor Risiken im Himalaya!

Forschende der Universität Potsdam untersuchen Erdrutschrisiken im indischen Himalaya. Ziel ist es, Modelle zu entwickeln, um menschliche Eingriffe und deren Folgen besser zu verstehen.

Im indischen Himalaya haben Forschende der Universität Potsdam und des Indian Institute of Technology Roorkee (IITR) die besorgniserregenden Folgen des Klimawandels für die Region untersucht. Im Oktober 2024 reisten die Wissenschaftler in die Gegend, um insbesondere die Risiken von Erdrutschen zu erforschen. Diese sind in der Region, in der schmale, unbefestigte Straßen zahlreiche Städte und Siedlungen verbinden, durch Klimafaktoren wie Niederschläge und steile Hänge verstärkt. Dr. Ugur Öztürk vom Institut für Umweltwissenschaften und Geographie interessiert sich speziell für dieses Phänomen.

Die Gefahren, die von Erdrutschen ausgehen, werden durch menschliche Eingriffe, wie etwa den Bau neuer Straßen, noch erhöht. Dies führt zu einer Destabilisierung der Erdschichten, insbesondere in der Stadt Nainital, die über 2000 Meter hoch liegt und in der etwa 40.000 Menschen leben. Der zunehmende Wuchs der Stadt in die Nähe instabiler Hänge stellt eine ernsthafte Bedrohung dar. Die Versiegelung der Böden in städtischen Gebieten verringert zudem die Fähigkeit des Bodens, Niederschläge zu absorbieren, was zur Überlastung führt.

Bedrohung durch Erdrutsche

In ihrer Forschung wollen die Wissenschaftler ein Modell entwickeln, das menschliche Eingriffe in die Natur bei der Vorhersage von Naturkatastrophen berücksichtigt. Ziel ist es, Vorhersagen für gefährdete Regionen zu ermöglichen und die Gefahrenabschätzung in urbanen Räumen weltweit zu verbessern. In Nainital befragen die Forschenden die Bewohner zu ihrer Wahrnehmung der Erdrutschgefahr und deren Vorbereitungen. Viele Bürger fühlen sich sicher und haben kaum Vorkehrungen gegen Erdrutsche getroffen, was die potenziellen Risiken verstärkt.

„Erkenntnisse zur Gefahrenabschätzung werden nicht nur für Nainital, sondern auch für andere städtische Regionen von Bedeutung sein,“ erklärt Dr. Öztürk, der einen ERC Grant erhalten hat, um das Thema auf mehreren Kontinenten zu untersuchen.

Klimawandel und hydroklimatische Extremereignisse

Die Situation im Himalaya ist nicht isoliert. Eine neue Studie in „Nature Reviews Earth and Environment“ legt dar, dass der Klimawandel Wettermuster destabilisiert. Extreme Wetterereignisse wie Waldbrände, Überschwemmungen und Erdrutsche nehmen weltweit zu. Im Winter 2022-2023 und 2023-2024 erlebte Kalifornien ebenfalls extreme Niederschläge, die zu Überflutungen und Erdrutschen führten. Die steigende Häufigkeit solcher hydroklimatischer Extremereignisse ist alarmierend, da sie in vielen Regionen, darunter Nordafrika, Südasien und der tropische Pazifik, vermehrt auftreten.

Die Studie hebt hervor, dass die Fähigkeit der Atmosphäre, Feuchtigkeit zu speichern, mit jeder Grad Celsius Temperaturerhöhung um 7 % steigt. Dies hat weitreichende Folgen für Wasserwirtschaft und Infrastruktur, da die Belastung durch extreme Wetterereignisse wächst und Anpassungsstrategien dringend benötigt werden. Der klimatische Wandel erfordert ein Überdenken der Wassermanagementpraktiken.

Forschung und Zusammenarbeit

Ein Beispiel für solche Forschungsanstrengungen in Deutschland ist das KlimEx-Projekt, unter der Leitung von Professor Dr. Ralf Ludwig an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Dieses Projekt zielt darauf ab, Kompetenzen in der wasserwirtschaftlichen Forschung und Praxis zu bündeln und steht im Austausch mit globalen und regionalen Partnern. Hierzu gehören Institutionen in Kanada, die sich mit hydrologischen Modellen und Klimamodellierung beschäftigen.

Besonders die Erkenntnisse aus diesen verschiedenen Forschungsprojekten sind entscheidend, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen und die Risiken hydroklimatischer Extremereignisse zu mindern. Gemeinsam gilt es, nachhaltige Strategien zu entwickeln, um sich an die Veränderungen anzupassen.

Für weitere Informationen zu den Herausforderungen des Klimawandels und deren Auswirkungen auf die Umwelt besuchen Sie die Artikel auf uni-potsdam, wildbeimwild und umweltbundesamt.

Referenz 1
www.uni-potsdam.de
Referenz 2
wildbeimwild.com
Referenz 3
www.umweltbundesamt.de
Quellen gesamt
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