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Gedenktag in Sachsenhausen: AfD wegen Provokation nicht eingeladen!

Am 27. Januar wird im Konzentrationslager Sachsenhausen der 80. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung mit einer Gedenkfeier begangen. Die AfD bleibt uninvited. Wichtige Gäste und Schüler gestalten das Programm.

Am 27. Januar findet der nationale Holocaust-Gedenktag statt, ein Datum, das in Deutschland von zentraler Bedeutung ist. An diesem Tag wird an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert, insbesondere an die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz, das vor 80 Jahren durch sowjetische Truppen befreit wurde. Die Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg wird die zentrale Gedenkveranstaltung ausrichten, die Berichte von Überlebenden beinhaltet und Raum für das Niederlegen von Blumen bietet. Wie Tag24 berichtet, steht die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Ulrike Liedtke, der Präsidentin des Landtags von Brandenburg, und Steffen Freiberg, dem Bildungsminister.

Die Teilnehmerzahl wird hoch eingeschätzt und wird unter anderem Abgeordnete verschiedener Fraktionen aus Brandenburg und Berlin anziehen. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Panketal, die sich im Unterricht mit den Themen Konzentrationslager auseinandergesetzt haben, werden aktiv an der Veranstaltung teilnehmen, indem sie ein jüdisches Volkslied vortragen und Blumengebinde gestalten. Aktuell sorgt jedoch die Entscheidung, Vertreter der AfD von der Veranstaltung auszuschließen, für Kontroversen. Erwogen wird, dass diese Entscheidung notwendig ist, um die Würde des Gedenkens zu gewährleisten und eine mögliche Provokation zu vermeiden.

Gedenken mit Verantwortung

Ein Sprecher der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten teilte mit, dass es viel Zuspruch zu dieser Maßnahme gebe, jedoch auch zahlreiche, anonym gehaltene, rechtsextreme Beschimpfungen. Diese Form der Einschüchterung steht im Kontrast zur Verantwortung, die der Gedenkstätten in Deutschland zukommt. Historisch betrachtet ist die NS-Zeit ein unverzichtbarer Teil der deutschen Geschichte, und die Aufarbeitung dieser Vergangenheit ist essentiell, um zukünftigen Verbrechen vorzubeugen. Gedenkstätten sind dabei zentrale Orte des Erinnerns und Lernens, wie die Bundeszentrale für politische Bildung erläutert.

In den letzten Jahren beklagten verschiedene Gedenkstätten, dass an historischen Erinnerungsorten immer wieder rechtes Gedankengut gezeigt wird, was die Notwendigkeit einer klaren Ausgrenzung extremistischer Ansichten unterstreicht. Die Gedenkstätte Sachsenhausen hat sich diesem Thema angenommen, indem sie die Verantwortung für die Gedenkelemente, einschließlich der geladenen Gäste, selbst übernimmt. Der Landesverband stellte auch fest, dass die AfD in den Vorjahren alle Fraktionen zur Gedenkveranstaltung eingeladen hatte, jedoch die aktuelle Entscheidung auf eine notwendige Veränderung hinweist.

Die Bedeutung von Erinnerungen

Der Gedenktag hat für viele Menschen eine persönliche Dimension. Im Jahr 2023, zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, fand beispielsweise eine Veranstaltung mit über 150 Teilnehmern in Sachsenhausen statt. Das Thema der Veranstaltung lautete „Warum erinnerst Du heute?“, und lasst auf die Relevanz solcher Fragen für zukünftige Generationen schließen. Berichten zufolge waren Antworten auf diese Frage zuvor gesammelt worden, um in einer Tape-Art-Installation prägnant visualisiert zu werden.

Gedenkstätten und Stolpersteine, die als Gedenktafel für einzelne Opfer dienen, sind weitere wichtige Elemente des Erinnerns und tragen dazu bei, dass die Geschichte lebendig bleibt. Diese Tafel, die meist vor der letzten Wohnung der Person angebracht wird, erinnert nicht nur an die individuellen Schicksale, sondern auch an die allgemeine Verantwortung, die daraus erwächst: die Werte von Menschlichkeit, Toleranz und Respekt zu wahren und zu fördern.

Das Gedenken geht über die reine Erinnerung hinaus; es ist eine bewusste Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Der Holocaust-Gedenktag ermutigt dazu, aktiv darüber nachzudenken, welche Lehren aus der Geschichte gezogen werden können und sollten. So wird das Gedenken zu einem Antrieb, für eine gerechte und tolerante Gesellschaft einzutreten.

Referenz 1
www.tag24.de
Referenz 2
www.landtag.brandenburg.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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