
Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen (NRW) können auch im Jahr 2025 von einem besonderen Vorteil profitieren: Unter bestimmten Voraussetzungen haben sie Anspruch auf bis zu fünf zusätzliche Urlaubstage für Bildungsmaßnahmen. Dieser Anspruch ist im Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz (AWbG) geregelt und ermöglicht es Angestellten, bezahlten Urlaub für anerkannte berufliche oder politische Weiterbildungen zu beantragen. Laut Ruhr24 müssen Arbeitnehmer jedoch mindestens sechs Monate in einem Betrieb mit mindestens zehn Mitarbeitern beschäftigt sein, um diesen Anspruch geltend zu machen.
Wichtig ist, dass der Bildungsurlaub nach dem Arbeitsort und nicht nach dem Wohnort des Arbeitnehmers geregelt wird. Das bedeutet, dass Beschäftigte, die in einem anderen Bundesland arbeiten, den dort geltenden Bestimmungen unterliegen. In ganz Deutschland bieten 14 Bundesländer Bildungsurlaub an, während Bayern und Sachsen keinen gesetzlichen Anspruch darauf haben.
Der Anspruch auf Bildungsurlaub
Generell haben alle Angestellten in NRW, einschließlich Auszubildender, die Möglichkeit, Bildungsurlaub in Anspruch zu nehmen. Dieser kann für verschiedene anerkannten Veranstaltungen genutzt werden, die in direktem Zusammenhang mit beruflicher oder politischer Weiterbildung stehen. Insgesamt stehen den Arbeitnehmern jährlich fünf Tage zur Verfügung, es besteht jedoch die Möglichkeit, die Weiterbildung auch in der Nähe von Gedenkstätten zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus durchzuführen, auch wenn diese mehr als 500 Kilometer von der Landesgrenze entfernt sind.
In der Praxis müssen Arbeitnehmer mindestens sechs Wochen vor Beginn der Weiterbildung einen Antrag auf Bildungsurlaub stellen. Der Antrag sollte Informationen zur geplanten Veranstaltung, Nachweise über die Anerkennung der Bildungseinrichtung sowie umfassende Details zu Zielgruppe, Lernzielen, Lerninhalten und dem zeitlichen Ablauf der Weiterbildung enthalten. Während des Bildungsurlaubs bleibt der Arbeitnehmer freigestellt und erhält weiterhin sein volles Gehalt, jedoch müssen die Kosten für die Weiterbildung selbst getragen werden, wie DGB Bildungswerk NRW anmerkt.
Wie man Bildungsurlaub in Anspruch nimmt
Der Vorgang zur Inanspruchnahme des Bildungsurlaubs ist relativ unkompliziert. Arbeitnehmer sollten zuallererst eine geeignete Veranstaltung auswählen und sich dann beim jeweiligen Anbieter anmelden. Nach der Anmeldung müssen die Unterlagen beim Arbeitgeber eingereicht werden. Fertig ist der Prozess, bis es irgendwann mit dem Koffer packen und dem Bildungsurlaub genießen losgeht. Nach der Teilnahme sollte zudem eine Teilnahmebescheinigung beim Arbeitgeber abgegeben werden, um alles offiziell abzuschließen.
Es ist empfehlenswert, sich frühzeitig über die diversen Angebote für 2025 zu informieren, denn das Angebot an Bildungsurlauben ist größer als je zuvor. Laut Hopkins Law steht Bildungsurlaub Arbeitnehmern zusätzlich zum regulären Urlaubsanspruch zu, fördert somit die berufliche Weiterbildung und das lebenslange Lernen.
Bildungsurlaub in Teilzeit
Für Teilzeitbeschäftigte gelten besondere Regeln. Der Anspruch auf Bildungsurlaub reduziert sich entsprechend der Anzahl der Arbeitstage pro Woche. Beispielsweise stehen bei einer 4-Tage-Woche nur 4/5 der regulären Bildungsurlaubstage zur Verfügung. Es ist daher wichtig, die individuellen Ansprüche zu überprüfen.