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Fünf Studenten in den Alpen gerettet: Wer trägt die hohen Kosten?

Fünf ausländische Studenten mussten in den Alpen gerettet werden, nachdem sie winterliche Bedingungen unterschätzt hatten. Die Bergwacht kam rechtzeitig mit einem Hubschrauber zur Hilfe. Risiken und Kosten der Bergrettung sind entscheidend.

Heute mussten fünf ausländische Studenten in den Alpen im Landkreis Oberallgäu gerettet werden. Trotz frühlingshafter Temperaturen am Wochenende war das Wetter in der Region durch winterliche Bedingungen geprägt. Die Studenten unterschätzten die Gefahren beim Klettern auf den Entschenkopf und mussten gegen Abend, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, einen Notruf absetzen. Die Bergwacht reagierte schnell und rettete die Gruppe mit einem Hubschrauber, der sie unversehrt ins Tal bei Oberstdorf zurückbrachte. Ein Pressesprecher der Bergwacht betonte, dass die Studenten in der Situation alles richtig gemacht hätten.

Die finanziellen Folgen eines solchen Rettungseinsatzes sind jedoch nicht unbedeutend. Sollte die Krankenkasse oder eine Versicherung die Kosten nicht übernehmen, könnten die Studenten mit Ausgaben von bis zu einem fünfstelligen Betrag konfrontiert werden. Die durchschnittlichen Kosten für eine Helikopterbergung in Österreich lagen im Jahr 2023 bei etwa 4.984 Euro, während die durchschnittliche Bergung in Deutschland 2022 mit 3.120 Euro zu Buche schlug, wie alpin.de berichtet. In Österreich müssen Verunfallte ohne eine spezielle Bergungskostenversicherung möglicherweise die vollen Kosten selbst tragen.

Viele Bergsportler sind sich der Risiken nicht bewusst, wenn sie die Berge besuchen. Dies zeigt sich auch in der steigenden Zahl von Rettungseinsätzen, welche die Bergwacht Bayern jährlich verzeichnet. Mit fast 13.000 Einsätzen pro Jahr steigt die Tendenz weiter, da immer mehr Menschen die Alpen erklimmen und veränderte klimatische Bedingungen vieles erschweren. Der Unterschied zwischen einer medizinisch notwendigen Rettung und einer einfachen Bergung spielt dabei eine entscheidende Rolle für die Kostenübernahme durch die Versicherungen. Während gesetzliche Krankenversicherungen in Deutschland in der Regel die Kosten für medizinische Rettungseinsätze decken, sieht dies bei Bergungsaktionen oft anders aus.

Risiken beim Bergsteigen

Die Notwendigkeit einer geeigneten Absicherung wird auch bei einem Vorfall deutlich, der kürzlich in Österreich geschah. Eine Familie mit drei Kindern, darunter ein fünfjähriger Sohn, geriet in Schwierigkeiten auf dem Klettersteig „Schokoladen-Überhang“. Trotz der anspruchsvollen Bedingungen hatten die Kinder nicht die passende Ausrüstung: Sie trugen Fahrradhelme statt Kletterhelme, und die zwölfjährige Tochter war in Sandalen unterwegs. Der Klettersteig, der fast 1200 Klettermeter lang ist, erfordert sehr gute körperliche Fitness und Ausdauer. Eltern und Kinder mussten schließlich von der Bergrettung gerettet werden, was zeigt, wie wichtig eine angemessene Vorbereitung ist.

Trotz der Schwierigkeiten, die sowohl die Studenten als auch die Familie erlebten, haben solche Einsätze oft auch positive Aspekte. Die Bergwacht wird nicht nur als Hilfsorganisation wahrgenommen, sondern dient auch als Bewusstseinsschärfer für die Risiken des Bergsteigens. Bergsportler werden ermutigt, sich über geeignete Versicherungen und Sicherheitsvorkehrungen zu informieren und sich gut auf ihre Unternehmungen vorzubereiten. Insbesondere wird der Abschluss einer Bergungskostenversicherung empfohlen, um im Notfall finanziell abgesichert zu sein.

Die aktuelle Lage zeigt, dass das Verantwortungsbewusstsein in den Bergen essenziell ist und dass die Gefahren nicht unterschätzt werden sollten. Wo notwendig, ist es ratsam, Expertenrat einzuholen und sich im Voraus ausreichend vorzubereiten, um in Gefahrensituationen bestmöglich gerüstet zu sein.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
www.alpin.de
Referenz 3
www.alpin.de
Quellen gesamt
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