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Friseurmeisterin Hüliya kämpft ums Überleben: Salon in Not!

Friseurmeisterin Hüliya Hudson aus Dormagen kämpft ums Überleben ihres Salons. Steigende Kosten und rückläufige Kundenfrequenz belasten die Branche. Forderungen nach politischer Unterstützung wachsen.

Hüliya Hudson, eine 49-jährige Friseurmeisterin aus Dormagen, steht mit ihrem traditionsreichen Salon vor ernsthaften wirtschaftlichen Herausforderungen. Der Salon feierte kürzlich seinen 19. Geburtstag und beschäftigt sechs Mitarbeiterinnen. Trotz ihrer Leidenschaft für den Beruf sieht sie sich gezwungen, über die Zukunft ihres Unternehmens nachzudenken. „Ich liebe meinen Job, aber so geht es nicht weiter“, sagt Hudson. Der Preis für einen Haarschnitt mit Waschen beträgt derzeit 18 Euro, um rentabel zu sein, müsste sie jedoch 100 Euro verlangen, was in der heutigen Zeit als unrealistisch erscheint, besonders angesichts der Konkurrenz: In ihrer Umgebung gibt es 18 weitere Friseursalons und Barbershops.

Die wirtschaftliche Lage der Friseurbranche in Deutschland bleibt angespannt. Der Zentralverband hat festgestellt, dass der Konsum im Bereich Schönheit und Körperpflege neue Höchststände erreicht. Dennoch kämpft die Branche mit Nachwuchs- und Fachkräftemangel sowie einer zurückhaltenden Kundschaft, die ihren Friseur möglicherweise seltener aufsucht als vor der Corona-Pandemie.

Wirtschaftliche Herausforderungen

Die Bilanz aus dem Salon von Hudson ist alarmierend. Monatlich müsste sie 40.000 Euro Umsatz erzielen, in der Realität sind es jedoch nur etwa 19.000 bis 20.000 Euro. „Die Einnahmen decken die Kosten für meine Mitarbeiter und den Betrieb; ich kann kaum sparen“, erklärt sie. Die eklatante Diskrepanz zwischen den benötigten und den tatsächlich erzielten Einnahmen macht deutlich, wie prekär die Situation ist. Die häufige Besuchsbackhaltung der Kunden führt dazu, dass die Einnahmen weiter sinken, Kunden kommen nur noch alle acht Wochen.

Ein weiterer Punkt, den Hudson kritisiert, ist die Integration in der Gesellschaft. „Ich fühle mich manchmal als Ausländerin aufgrund meiner Hautfarbe und meines Namens“, sagt sie. Diese Problematik wird durch die zunehmend harsche Realität unterstrichen: Sauberkeit und Pflege in der eigenen Stadt lassen zu wünschen übrig, was Hudson als Teil der generellen Vernachlässigung öffentlicher Räume sieht. Umgekehrt fordert sie von der neuen Bundesregierung weniger Steuern, mehr Hygiene und eine bessere Integration.

Marktentwicklung und Zukunftsausblick

Die Preisanpassungen in den Betrieben sind auf den geringen Handlungsspielraum zurückzuführen. Im Jahr 2023 wurden die Preise für Friseurdienstleistungen um 7,2 Prozent für Damenhaarschnitte, 7,6 Prozent für Herrenhaarschnitte und 7,3 Prozent für Kinderhaarschnitte angehoben. Diese Erhöhungen liegen über der allgemeinen Teuerungsrate von 5,9 Prozent. Der Umsatz des Friseurhandwerks hat 2022 ein Niveau von 7,07 Milliarden Euro erreicht, was einem Plus von 19,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anstieg lässt sich hauptsächlich durch den Wegfall der Corona-Schutzmaßnahmen und die steigende Inflation erklären.

Trotz dieser Entwicklungen bleibt die Situation herausfordernd. Die Nachverfügbarkeiten bei Ausbildungsplätzen zeigen sich ebenfalls schwierig, sodass im Jahr 2023 nur 13.509 Auszubildende im Friseurhandwerk begannen, was einem Rückgang von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Anteil männlicher Auszubildender hat hingegen zugenommen und liegt nun bei 32,8 Prozent.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Friseurbranche in Deutschland auf eine ungewisse Zukunft zusteuert. Hudson und ihre Kolleginnen und Kollegen fordern ein Umdenken in der Politik sowie nachhaltige Unterstützung für das Friseurhandwerk.

Die kritischsten Herausforderungen sind nach wie vor der wachsende Fachkräftemangel, die Zurückhaltung der Kunden und die immense Konkurrenz durch Schwarzarbeit. Die Branche hofft auf Entlastungen, um die legale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und nicht weiter in die wirtschaftliche Enge getrieben zu werden.

Hier ist es wichtig, dass weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Attraktivität des Friseurhandwerks zu fördern und die Rahmenbedingungen zu verbessern.

Für genauere Einblicke in die aktuelle Lage des Friseurhandwerks können die Lesenden die Informationen von Focus, iSalon und Handwerksblatt nutzen.

Referenz 1
www.focus.de
Referenz 2
imsalon.de
Referenz 3
www.handwerksblatt.de
Quellen gesamt
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