
Am 26. Februar 2025 verstarb Nadja Bachmann im Alter von nur 36 Jahren an akuter myeloischer Leukämie (AML). Die Diagnose erhielt sie vor mehr als vier Jahren. Nadja hinterlässt ihren Ehemann Vitali und ihre beiden kleinen Töchter im Alter von vier und sechs Jahren.
Nach dem Verlust ihrer Freundin hat Franziska Vogler eine Spendenaktion auf gofundme.com gestartet, um die Beerdigungskosten zu decken und die beiden Mädchen finanziell zu unterstützen. Die Aktion soll bis zum 11. März, nach der Trauerfeier, laufen. Vitali Bachmann ist als Begünstigter in die Spendenaktion eingetragen. Die Spenden werden auf ein separates Konto eingezahlt, das eigens für diesen Zweck eingerichtet wurde.
Ein langer Kampf gegen Leukämie
Nadja Bachmann kämpfte über vier Jahre gegen die Krankheit. Zu Beginn gab es Symptome wie Müdigkeit und blaue Flecken, die sie dazu veranlassten, einen Arzt aufzusuchen. Zunächst wurde über ihren Bruder ein Stammzellspender gefunden. Nach einer Mittelohrentzündung erkrankte sie jedoch erneut, und es musste ein weiterer Spender gesucht werden.
Im Juli 2022 fand schließlich die Stammzelltransplantation an der Universitätsklinik Tübingen statt. Nadja lebte nach der Transplantation mehrere Wochen in strenger Isolation. Ein wichtiges Ereignis, das sie mit ihrem Stammzellspender teilen wollte, war für Juli 2024 geplant. Leider kam es dazu nicht, und im selben Monat erkrankte sie erneut, was die Rückkehr zur Chemotherapie erforderte.
Im November 2024 schien die Krankheit zunächst unter Kontrolle. Dies gab Nadja und ihrer Familie die Möglichkeit, einen Urlaub zu planen. Doch Anfang Februar 2025 verschlechterte sich ihr Zustand drastisch aufgrund einer Lungenentzündung und einer Darmentzündung. Ihr letzter Wunsch, zur Einschulung ihrer Tochter im September anwesend zu sein, blieb unerfüllt.
Stammzellenspende und deren Bedeutung
Die Geschichte von Nadja Bachmann verdeutlicht die Bedeutung von Stammzellspenden. Um selbst in die Spenderdatei aufgenommen zu werden, müssen potenzielle Spender eine Einverständniserklärung abgeben und sich einem Wangenabstrich oder einer Blutabnahme unterziehen. Die medizinischen Daten werden anonymisiert behandelt. Hierbei können auch weitere Blutuntersuchungen notwendig sein, falls eine Übereinstimmung mit einem Patienten besteht.
Definitive Bedingungen für die Aufnahme in die Spenderdatei umfassen ein Alter von 18 bis einschließlich 50 Jahren sowie das Fehlen bestimmter Erkrankungen. Eine Zustimmung zur Typisierung bedeutet hierbei noch nicht, dass der Spender sofort verpflichtet ist, Stammzellen zu spenden; nur etwa 1 von 100 Spendern wird innerhalb von fünf bis zehn Jahren kontaktiert.
Wenn ein passender Spender gefunden wird, erfolgt die Stammzellentnahme in der Regel durch eine ambulante periphere Stammzellspende, bei der Blut aus den Venen entnommen wird. In selteneren Fällen kann auch eine Entnahme aus dem Knochenmark des Beckens notwendig sein.
Bisher waren etwa 80% der Stammzellspenden, die in Deutschland durchgeführt werden, über Blutentnahmen organisiert. Es ist wichtig, dass mehr Menschen über die Möglichkeiten informiert sind, um die Chancen auf geeignete Spenden für Patienten wie Nadja zu erhöhen.
Die Kosten für Untersuchungen und Behandlungen im Rahmen einer Stammzellspende werden in der Regel von der Krankenversicherung des Empfängers übernommen, einschließlich der An- und Abreise sowie von Verdienstausfällen, während die Kosten für die Registrierung und Typisierung potenzieller Stammzellspender häufig von Stiftungen getragen werden, die zur Finanzierung auf Spenden angewiesen sind.
Die Tragödie um Nadja Bachmann erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu unterstützen und für eine gerechtere Gesundheitsversorgung zu sorgen.
Für weitere Informationen zur Stammzellspende und zur Typisierung können interessierte Leser die Webseiten Gegen Leukämie und gesund.bund.de besuchen.