
Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, finden in Freising verschiedene Filmvorführungen statt, die das Leben starker und mutiger Frauen thematisieren. Organisiert werden diese Veranstaltungen von der Gleichstellungsstelle des Landratsamts Freising und dem Frauennetzwerk Freising. Christina Mayer, Sprecherin des Netzwerks, hebt hervor, wie bedeutend Frauen für gesellschaftliche Errungenschaften sind und lobt die Filme als wichtiges Medium, um deren Geschichten zu erzählen.
Die erste Filmvorführung findet im Cineradoplex Freising statt. Der italienische Film „Morgen ist auch noch ein Tag“ beginnt um 19.30 Uhr. Die Handlung dreht sich um Delia, eine pflichtbewusste Ehefrau und Mutter, die in ihrer Rolle gefangen ist. Kristina Frischholz, Beauftragte für Kriminalitätsopfer des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, wird die Gäste willkommen heißen.
Dokumentationen über Frauen im Alltag
Im Rosenhof-Kino Moosburg wird der Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, ihr Schönen!“ gezeigt. Der Film behandelt die Diskriminierung und die Doppelbelastung von Frauen zwischen Beruf und Care-Arbeit. Der Einlass beginnt bereits um 19 Uhr, und Barbara Darr, Hochschulprofessorin in Weihenstephan-Triesdorf, empfängt die Zuschauer.
Eine weitere Vorlage für den Frauentag bietet die Dokumentation „RBG – ein Leben für die Gerechtigkeit“ im Cineplex Neufahrn. Diese wird am Dienstag, den 11. März, um 19.30 Uhr vorgeführt. Der Film beleuchtet das beeindruckende Leben von Ruth Bader Ginsburg und ihren Einsatz für Frauenrechte und Antidiskriminierung. Irene Forgách, Rechtsanwältin und Schirmfrau des Freisinger Frauenhauses, wird ein Grußwort an die Anwesenden richten.
Ruth Bader Ginsburgs Vermächtnis
Ruth Bader Ginsburg, geboren 1933, war eine bedeutende Figur in der juristischen und sozialen Gleichstellungsbewegung. In den 1950er Jahren studierte sie an der Harvard University und war eine von nur neun Frauen unter 500 männlichen Kommilitonen. Ginsburg erarbeitete sich durch ihren unermüdlichen Einsatz einen Platz im Obersten Gerichtshof der USA, wo sie seit 1993 Richterin auf Lebenszeit war. Ein wichtiger Teil ihres Wirkens war die Bekämpfung von Diskriminierung und die Förderung der Gendergerechtigkeit, was auch in ihrem Leben thematisiert wird, das 2019 im Film „Die Berufung“ dargestellt wurde. Ginsburg, die schon während ihres Studiums Diskriminierung erlebte, setzte sich zeitlebens für die Gleichbehandlung von Frauen und Männern ein.
Die Frauenbewegungen, in die Ginsburg eine entscheidende Rolle spielte, haben sich über die Jahrhunderte weiterentwickelt. Historisch kann man sie in drei Wellen unterteilen. Die erste Welle beginnt im 18. Jahrhundert mit der Französischen Revolution, während die zweite Welle in den 1960er Jahren in Deutschland an Fahrt gewinnt, wo Feministinnen für Selbstbestimmung und Gleichberechtigung kämpfen. Die dritte Welle, die bis heute andauert, ist von einer Vielzahl von Frauenbewegungen geprägt, die unterschiedliche Ansätze und Perspektiven einbringen, um Gleichstellung auf sozialer, politischer und wirtschaftlicher Ebene voranzubringen.
Laut Informationen von Böll Stiftung sind Themen wie Gender-Mainstreaming und das Streben nach Gleichheit zentrale Anliegen der heutigen Frauenbewegungen. Diese Informationen unterstreichen die Relevanz von Ginsburgs Arbeit und die Notwendigkeit, die Rechte der Frauen weiterhin zu verteidigen und zu fördern.