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Frankreichs Kohleausstieg: Letztes Kraftwerk wird auf Gas umgestellt!

Frankreich plant die Umstellung seines letzten Kohlekraftwerks in Saint-Avold auf Gas bis Sommer 2026. Ein Gesetz zur Umsetzung soll Ende März im Senat beschlossen werden. Der Kohleausstieg läuft bis 2027.

Frankreich plant einen entscheidenden Schritt in der Energiepolitik: Die Umstellung eines der letzten Kohlekraftwerke in Saint-Avold auf Gasbefeuerung. Wie die FAZ berichtet, wird das entsprechende Gesetz zur Umstellung Ende März 2025 im Senat zur Abstimmung kommen. Dieser Schritt ist Teil der langfristigen Strategie, die Kohleverstromung in Frankreich bis 2027 vollständig zu beenden.

Die Umstellung auf Biomasse wurde verworfen, da dies mit erheblichen Kosten verbunden gewesen wäre, die einem Neubau eines Kraftwerks nahegekommen wären. Zudem wird die Befeuerung mit Holzabfällen als technisch und wirtschaftlich nicht tragbar angesehen. Diese Entwicklung betrifft nicht nur das Kohlekraftwerk in Saint-Avold, sondern auch ein weiteres Kohlekraftwerk in Westfrankreich, das ebenfalls von einer geplanten Biomasse-Umstellung absieht.

Umsetzung und Perspektiven

Das Kohlekraftwerk in Saint-Avold wurde bereits 2022 stillgelegt. In der Zeit der letzten Energiekrise wurde es jedoch zeitweise reaktiviert. Die Umstellung auf Gasbetrieb ist für den Sommer 2026 anberaumt. Der Kohleanteil an der Stromerzeugung in Frankreich hat in den letzten Jahren stark abgenommen und beträgt nun nur noch etwa 0,2 Prozent.

Im Gegensatz dazu steht Deutschland, wo laut Studyflix rund ein Drittel des gesamten Stroms aus Kohlekraftwerken gewonnen wird. Diese Abhängigkeit könnte sich aufgrund des Ausstiegs aus der Atomenergie verstärken, was zu einem Anstieg der CO₂-Emissionen führen könnte. Jährlich emittiert der Stromsektor in Deutschland über 300 Millionen Tonnen CO₂. Hier wird Kohle als kurzfristige Übergangslösung betrachtet, während der Kohleabbau potenziell Wohngebiete und Naturflächen gefährden könnte.

Kohleverstromung im Wandel

Die französische Entscheidung zur Umstellung ist Teil eines größeren Trends in Europa, der auf eine Reduktion der Kohleverstromung abzielt. Ein Bericht von Agora Energiewende beleuchtet, dass ein gleichzeitiger Kohleausstieg in Deutschland vor dem angepeilten Jahr 2030 notwendig ist, um langfristige Klimaschäden zu vermeiden. Der Fokus auf erneuerbare Energien ist unerlässlich, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern und die CO₂-Emissionen zu senken.

Insgesamt zeigt das Vorgehen Frankreichs und Deutschlands, dass die Energiewende in vollem Gange ist und die Politik sich zunehmend den Herausforderungen des Klimawandels bewusst wird. Auch wenn der Weg noch steinig ist, sind die Schritte in Richtung nachhaltiger Energieproduktion unumgänglich.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
studyflix.de
Referenz 3
www.agora-energiewende.de
Quellen gesamt
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