
In Franken ist der Biergenuss tief verwurzelt – und eine aktuelle Umfrage hat die besten fränkischen Biere ermittelt. Die Region gilt als die Wiege der Braukunst mit der „höchsten Brauereidichte Europas“. Insgesamt zehn Brauereien wurden als besonders beliebt identifiziert, wobei die Stadtbrauerei Spalt als häufigste Nennung hervorgehoben wird. Diese historische, kommunale Brauerei blickt auf mehr als 450 Jahre Tradition zurück und bleibt ein Aushängeschild für die fränkische Braukultur, wie InFranken berichtet.
Besonders bemerkenswert ist, dass eine Bamberger Brauerei bei der renommierten „Brussels Beer Challenge“ ausgezeichnet wurde, was die herausragende Qualität der fränkischen Biere unterstreicht. Insgesamt zählen zehn Biere aus Franken zu den besten der Welt. Dies zeigt die hohe Kunst des Brauens, die in dieser Region seit Jahrhunderten gepflegt wird.
Die Top 10 der fränkischen Brauereien
Platz | Brauerei | Besonderheiten |
---|---|---|
1 | Stadtbrauerei Spalt | Einzige kommunale Brauerei Deutschlands, seit über 450 Jahren in Betrieb |
2 | Schlenkerla | Historische Rauchbierbrauerei, seit 1405 urkundlich erwähnt |
3 | Huppendorfer | Familienbetrieb, seit über 500 Jahren in Betrieb |
4 | Kulmbacher | Pils ist sehr beliebt |
5 | Kloster Kreuzberg | Brauerei seit 1731, Klosterbau begann 1677 |
6 | Krug | Familienbetrieb seit 1834 |
7 | Hönig | Urkundlich seit 1478, seit 1748 in Familienbesitz |
8 | Trunk | Bier seit 1803, bekannt als „Nothelfer“ |
9 | Mönchshof | Über 600 Jahre alt, alkoholfreie Variante 2024 mit Silber ausgezeichnet |
10 | Gampertbräu | Gegründet 1514, ausgezeichnet mit dem Bundesehrenpreis |
Das häufig genannte Lieblingsbier der Leser ist das „Freibier“, ein weiteres Zeichen für die Tief verwurzelte Biertradition in der Region.
Der Wandel im Biermarkt
Doch nicht nur die fränkische Braukultur ist von Bedeutung, auch der Biermarkt insgesamt zeigt sich im Wandel. Verbraucher legen zunehmend Wert auf Qualität, Sortenvielfalt und Individualität, was an den sinkenden Umsätzen der Großbrauereien abzulesen ist. Laut einer GfK-Studie scheint es, als hätten diese den Trend zur Individualität verpasst. Während der Pro-Kopf-Konsum von Bier drastisch gefallen ist – von 147 Litern im Jahr 1986 auf nur 107 Liter im Jahr 2014 – steigt das Interesse an kleineren, handwerklichen Betrieben.
Der Anstieg kleiner Brauereien, auch Mikrobrauereien genannt, ist insbesondere durch die Craft Beer Bewegung bedingt. Diese Bewegung hat ihre Wurzeln in den USA und propagiert handwerklich gebrühtes Bier mit hochwertigen Zutaten und unkonventionellen Geschmacksrichtungen. In Europa wuchs die Zahl der Mikrobrauereien von 2.335 im Jahr 2009 auf 5.054 im Jahr 2014. In Deutschland ist Craft Beer mittlerweile kein Nischenprodukt mehr, was die erfolgreiche Etablierung der Bier-Deluxe Marke zeigt.
Bier-Deluxe, gegründet 2012, hat sich zum Ziel gesetzt, Craft Beer in Deutschland zu verbreiten und bietet über 300 verschiedene Sorten an. Der durchschnittliche Umsatz von Bier-Deluxe lag in den letzten drei Jahren bei 1,3 Millionen Euro, während das Bestellvolumen im Endkundengeschäft um 400 Prozent gestiegen ist. Mit über 40.000 Kunden und jährlich 600.000 Besuchern auf der Homepage strebt das Unternehmen an, der größte Marktplatz für Craft Beer in Europa zu werden.