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Formfehler bringt Sanierung der Bobbahn am Königssee ins Stocken!

Der Gemeinderat von Schönau am Königssee muss den Bebauungsplan für die Kunsteisbahn erneut auslegen. Ein Formfehler verzögert die Sanierung um etwa acht Wochen. Umweltbedenken könnten den Prozess weiter beeinflussen.

Die Sanierung der Kunsteisbahn Bob und Rodel Eisarena am Königssee steht erneut auf der Kippe. Wie rosenheim24.de berichtet, muss der Gemeinderat von Schönau am Königssee den Bebauungsplan für die Bahn aufgrund eines Formfehlers erneut öffentlich auslegen. Ein veraltetes Gutachten, das versehentlich in die Unterlagen aufgenommen wurde, verzögert das Verfahren um schätzungsweise acht Wochen.

Bürgermeister Hannes Rasp äußerte sich zu dem Vorfall und betonte, dass die Gemeinde an dem Fehler keine Schuld trage. Er lobte die Geduld der Sachbearbeiter, die an dem Projekt arbeiten. Die Sanierungsmaßnahmen sind notwendig geworden, nachdem ein Unwetter im Juli 2021 erhebliche Schäden verursacht hatte. Verdeutlicht wird die Dringlichkeit durch die geplanten Maßnahmen: der Rückbau eines oberen Bahnabschnitts, der Bau eines neuen Starthauses sowie der Ausbau des Steinschlagschutzes.

Bedenken der Umweltorganisationen

Dennoch gibt es wachsende Bedenken hinsichtlich des Projekts. Umweltorganisationen, insbesondere der Bund Naturschutz, äußern Sorgen über geologische Risiken und den Einsatz von Ammoniak. Ein weiterer umstrittener Punkt ist das Erscheinungsbild der Landschaft, das durch die ehrgeizigen Bauvorhaben negativ beeinflusst werden könnte.

Zusätzlich wird ein neues Thema aufgegriffen: das Fehlen eines Klimaschutzfachbeitrags im Zusammenhang mit der Planung. Dieses Anliegen wird zunehmend wichtiger, da das Thema Klimaschutz in der Bauleitplanung an Bedeutung gewinnt. Ein entsprechendes Fokuspapier betont die Notwendigkeit integrierter, nachhaltiger Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und urbaner Herausforderungen, was zu einer treibhausgasneutralen Kommune führen soll. Laut difu.de bietet die Bauleitplanung eine Möglichkeit, lokal einen Beitrag zum globalen Klimaschutz zu leisten.

Reaktionen und Forderungen der Gemeinderäte

Im Gemeinderat wird kontrovers über die Einbindung von Kritikern diskutiert. Jakob Palm von den Grünen hat gefordert, dass die Stimmen der Gegner stärker vertretet werden. Allerdings scheiterte ein Antrag zur Verlesung der Stellungnahmen der Gemeinde. Bürgermeister Rasp stellte klar, dass er eine von der Deutschen Alpenvereins angeregte Installation eines Frühwarnsystems für Murenabgänge als unnötig erachtet, da die Gefahr für Menschen als gering eingeschätzt wird. Diese Einschätzung wird auch vom Wasserwirtschaftsamt Traunstein gestützt.

Insgesamt billigte der Gemeinderat die Unterlagen für die erneute Auslegung nur mit einer Gegenstimme. Bürgermeister Rasp informierte, dass der CO₂-Ausstoß der Bahn mit etwa 363 Tonnen pro Jahr deutlich unter dem Vergleichswert der Bahn in Oberhof liegt, wo der Ausstoß bei 2900 Tonnen liegt. Der Betreiber, der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD), hat zudem angekündigt, eine klimaneutrale Zukunft anzustreben.

Die aktuelle Situation verdeutlicht, dass die Balance zwischen modernen sportlichen Einrichtungen, Umweltschutz und der Einhaltung von Vorschriften in der Planung von großer Bedeutung ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um die Kunsteisbahn entwickeln wird, besonders im Hinblick auf die sich intensivierenden Debatten um Klimaschutz und die Einhaltung von Umweltstandards.

Referenz 1
www.rosenheim24.de
Referenz 2
www.schoenau-koenigssee.com
Referenz 3
difu.de
Quellen gesamt
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