
Das Finanzamt Oschatz hat im Jahr 2023 bemerkenswerte Fortschritte bei der Bearbeitungszeit für Einkommensteuerbescheide erzielt. Laut einem Bericht der Sächsischen.de mussten Steuerpflichtige im vergangenen Jahr im Durchschnitt nur noch 40 Tage auf ihren Bescheid warten. Im vorherigen Jahr waren es hingegen noch 58 Tage. Diese Verbesserung positioniert das Finanzamt Oschatz auf dem 85. Platz im bundesweiten Vergleich von 480 Finanzämtern. Damit hat das Amt eine positive Entwicklung im Vergleich zu den gehandelten bundesweiten Zahlen aufgezeigt.
In Deutschland nimmt die Fürther Außenstelle von Bensheim den ersten Platz ein, mit einer Bearbeitungszeit von lediglich 24 Tagen. Im Kontrast dazu steht das langsamste Finanzamt in Baden-Baden, wo die Bearbeitung 71 Tage in Anspruch nimmt. Innerhalb Sachsens belegt Oschatz den dritten Rang hinter Zwickau und Plauen, die mit 38 Tagen die Bestnote erzielen. Auch im regionalen Vergleich zwischen den Finanzämtern zeigt sich ein überdurchschnittliches Bild: Grimma, beispielsweise, erreicht den 6. Platz mit 42 Tagen, während Döbeln mit 55 und Eilenburg mit 57 Tagen rangieren.
Faktoren für die Verbesserung
Die verkürzten Bearbeitungszeiten sind das Ergebnis mehrerer Faktoren. Verbesserungen in der Digitalisierung und die Rückkehr von Bediensteten zur Einkommenssteuerveranlagung haben erheblich dazu beigetragen. Die Digitalisierung in der Finanzverwaltung, wie in einem weiteren Bericht auf Haufe.de beschrieben, soll die Effizienz steigern und Kosten sparen, indem IT-gestützte Verfahren einen automatisierten Bearbeitungsprozess ermöglichen. Auch die zunehmende elektronische Einreichung von Steuererklärungen über das ELSTER-Portal fördert eine schnellere Bearbeitung.
Für Steuerpflichtige, insbesondere „klassische“ Arbeitnehmer, wird für 2024 eine Bearbeitungszeit von 45 Tagen erwartet, was eine weitere Verbesserung darstellt. „Sonstige Einkommensteuerpflichtige“ müssen hingegen weiterhin mit 57 Tagen rechnen. Amtsleiter Norman Schröder betont, dass die Zahlen von Plattformen wie Lohnsteuer-kompakt.de nicht die vollständige Realität abbilden, da diese nur einen Teil der Steuererklärungen erfassen.
Ungewisse Zukunft für das Finanzamt Oschatz
Die Zukunft des Finanzamts Oschatz steht auf der Kippe. Das Sächsische Finanzministerium plant die Zusammenlegung von Oschatz und Eilenburg zu einem gemeinsamen Finanzamt. Wann dies geschehen wird, ist derzeit unklar. Die betroffenen Steuerzahler werden jedoch rechtzeitig informiert. Schröder zufolge werden die Änderungen für die Steuerzahler im Einzugsgebiet Oschatz voraussichtlich nur geringe Auswirkungen haben.
Im Jahr 2024 plant das Finanzamt Oschatz, ein Steueraufkommen von etwa 219 Millionen Euro zu erzielen, was eine Steigerung von 2,7 Prozent im Vergleich zu 2023 darstellt. Für dieses Jahr werden circa 31.000 Einkommensteuererklärungen bearbeitet. Aktuell sind 85 Bedienstete im Finanzamt beschäftigt, darunter 10 Auszubildende, die sich auf die Herausforderungen und Möglichkeiten der digitalen Steuererklärung vorbereiten.
Die Adresse des Finanzamts lautet Dresdener Str. 77, 04758 Oschatz. Hier werden nicht nur die Steuererklärungen bearbeitet, sondern auch Hilfestellungen für Anträge wie Steuerklassenwechsel oder Lohnsteuerermäßigungen angeboten. Besonders wichtig ist die Unterstützung bei der elektronischen Einreichung von Steuererklärungen, um die Bearbeitungszeiten weiter zu verkürzen, wie auch die Smartsteuer.de aufzeigt.