
Das Festival „Umsonst und Draußen“ hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1990 zu einem festen Bestandteil der Kulturlandschaft in Deutschland entwickelt. Mit seiner einzigartigen Atmosphäre zieht es nicht nur Musikliebhaber an, sondern trägt auch zur Identitätsbildung der Region bei. Norbert Kaase, ein Filmemacher aus Bünde, und Wolfgang Kuhlmann, ein Musiker und Festivalmitbegründer aus Vlotho, spielen dabei eine entscheidende Rolle. Ihre gemeinsame Arbeit begann im Kontext einer Musikerinitiative im ‚Zak‘ in Bünde, wo sie sich kennenlernen sollten. Von 1976 bis 1979 war Kaase aktiv an dem Festival in Vlotho und Porta beteiligt, schließlich begleitet er seit 1990 die Veranstaltung für die Veranstalter mit der Kamera, um deren Entwicklung festzuhalten und zu dokumentieren, wie Westfalen-Blatt berichtet.
Eine besondere Eigenschaft des Festivals ist die Wahrnehmung der schwachen Grenzen zwischen Schaffenden, Helfer*innen und Besuchenden. Diese Dynamik schafft eine positive Atmosphäre, in der sich jeder willkommen fühlt. Besucher, die nach Porta Westfalica kommen, berichten von einem stimmigen Gemeinschaftsgefühl, das nicht nur den Rahmen des Festivals prägt, sondern auch durch langjährige persönliche Beziehungen zwischen Mitarbeitenden und Veranstaltern unterstützt wird. Diese enge Verbundenheit fördert die Identifikation der lokalen Bevölkerung mit dem Festival, wobei Feuerwehr, Polizei, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und zahlreiche freiwillige Helfer aktiv zur organisierten Durchführung beitragen, so das Interview bei Infield.live.
Kulturelle Relevanz von Musikfestivals
Gemäß einer umfassenden Studie über Musikfestivals in Deutschland sind diese Veranstaltungen nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft, sondern sie fungieren auch als Plattform für wirtschaftliche und soziale Interaktionen. Musikfestivals bieten Newcomer:innen die Möglichkeit, sich einem breiten Publikum vorzustellen, und treiben gleichzeitig die lokale Wirtschaft voran. Die Forschungsarbeit untersucht weiter, wie Festivals Begegnungen fördern und Diskursräume schaffen, was zu einer kulturellen Vielfalt beiträgt. Durch die mittlerweile mehr als 1.800 Festivals in Deutschland wird das umfassende Engagement ehrenamtlicher Arbeit deutlich, welches oft auch gemeinnützige Ziele unterstützt.
Die bevorstehende bundesweite Studie wird von der Initiative Musik, der Bundesstiftung LiveKultur und dem Deutschen Musikinformationszentrum organisiert und umfasst eine Bestandsaufnahme der Festivals, die verschiedene ökonomische, kulturelle, ökologische und soziale Aspekte beleuchtet. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind für den Sommer 2025 angekündigt und versprechen, klarere Einblicke in die Vielfalt und Herausforderungen der deutschen Festival-Landschaft zu geben, wie auf der Seite der Bundesstiftung LiveKultur beschrieben.