
Eine junge Familie aus Deutschland, bestehend aus Timo Götz und Salima Oudefel sowie ihren Töchtern Emilia und Elina, brach Anfang 2022 zu einer abenteuerlichen Reise nach Asien auf. Ihr Ziel war die Mongolei, und ihre Route sollte über das Land führen, wobei sie per Anhalter und mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisten. Die Vorfreude auf das Abenteuer wuchs, bis das Schicksal eine unerwartete Wendung nahm. In Georgien, während ihrer Reise, erfuhr Salima von ihrer ungeplanten Schwangerschaft.
Trotz der unerwarteten Nachricht entschieden sich Timo und Salima, die Reise fortzusetzen. Am 15. Dezember 2022 wurde ihre dritte Tochter Enya in Goa, Indien, geboren, jedoch nicht im Krankenhaus. Diese Geburt sollte das Leben der Familie für fast ein ganzes Jahr auf den Kopf stellen. Indische Behörden vermuteten, die Geburt sei das Ergebnis von Leihmutterschaft, was zur Folge hatte, dass die Familie nicht aus Indien ausreisen durfte.
Kampf um die Freiheit
Timo und Salima setzten alles daran, ihre Unschuld zu beweisen. Sie dokumentierten ihre Erlebnisse mit sage und schreibe 300 Stunden Filmmaterial, aus dem der Film „Auf Umwegen“ entstand, der am 1. Dezember 2024 in Wiesbaden Premiere feierte. Trotz vorgelegter Beweise wie Ultraschalluntersuchungen und DNA-Tests akzeptierten die Behörden diese nicht. Selbst die Deutsche Botschaft und das ZDF schalteten sich in den Fall ein, um Unterstützung zu leisten.
Die Situation eskalierte weiter. Nach einem Umzug in Neu Delhi, um der Angst zu entkommen, dass Enya ihnen weggenommen werden könnte, machten die Behörden den Familienvater und die Familienmutter schließlich darauf aufmerksam, dass sie durch Schmiergeld an Ausreisepapiere gelangen könnten. Nach zehnwochenlangen Verhandlungen entschlossen sich Timo und Salima, das Land über Nepal zu verlassen. Damit begann ein neuer Abschnitt ihrer Reise, der nicht weniger turbulent sein sollte.
Schwierigkeiten auf dem Weg
Die Familie machte sich auf den Weg zur Grenze nach Nepal, doch zuvor hatte ihr Auto eine Panne, die sie mit Hilfe von freundlichen Dorfbewohnern beheben konnten. Zu diesem Zeitpunkt war die Anspannung groß, doch nach der Flucht aus Indien fühlten sich Timo und Salima, als hätten sie einen Gefängnisausbruch erlebt. Endlich atmeten sie auf und setzten ihre Reise fort, wobei sie Nepal, Kasachstan und Georgien durchquerten.
Die Familie plant, im Dezember 2023 nach Deutschland zurückzukehren und möchte danach eine weitere Weltreise in einem Ford Transit in Richtung Mongolei unternehmen. Timo und Salima warnen werdende Eltern, die Geburt im Ausland so offiziell wie möglich zu gestalten, um Probleme mit den Behörden zu vermeiden. Ihre Erfahrungen verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich bei Reisen mit Kindern über notwendige Dokumente und Bestimmungen zu informieren.
Tipps für Reisen mit Kindern
Reisen mit Kindern erfordert besondere Aufmerksamkeit. Es sollte sichergestellt werden, dass Minderjährige ein gültiges Visum oder eine Reisegenehmigung sowie eine schriftliche Genehmigung aller Erziehungsberechtigten mitführen, um Probleme bei der Grenzkontrolle zu vermeiden. Gemäß dem Haager Übereinkommen über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung, das in 80 Staaten einschließlich Deutschland gilt, sind bestimmte Dokumente erforderlich.
- Schriftliche Genehmigung der nicht mitreisenden Elternteile oder Erziehungsberechtigten
- Kopie des Reisepasses oder Personalausweises aller Sorgeberechtigten
- Kopie der Geburtsurkunde des Kindes
- Kontaktdaten der Sorgeberechtigten und ggf. der Begleitperson
- Reiseverlauf
Die Erlebnisse von Timo und Salima machen eindrücklich deutlich, wie unvorhersehbar das Reisen mit Kindern sein kann. Trotz aller Herausforderungen bleibt ihre Begeisterung für die Welt und das Abenteuer ungebrochen.
Für weitere Informationen über das Abenteuer der Familie aus Deutschland können Sie mehr über ihre Odyssee in den Berichten von Schwäbische und fr.de erfahren.