
In Königsbach engagieren sich Alexandra und Stefan Schaupp ehrenamtlich in der Kommunalpolitik. Während Alexandra die Rolle der Ortsvorsteherin innehat, ist Stefan Mitglied des Ortsbeirats. Die politischen Karrieren des Ehepaars begannen auf kuriose Weise. Vor der Kommunalwahl war Alexandra Schaupp die bekannteste Person in Verbindung mit der Ortspolitik, gefolgt von Stefan, der nach der Wahl ebenfalls einen Platz im politischen Gremium erhielt, wie rheinpfalz.de berichtet.
Das Engagement von Bürgern wie den Schaupps in der Kommunalpolitik ist von entscheidender Bedeutung. Politische Partizipation umfasst alle Verhaltensweisen, die Einfluss auf Entscheidungen ausüben. Diese Beteiligungen können in konventionelle und unkonventionelle Formen unterteilt werden, wobei das Ehrenamt eine wesentliche Rolle spielt. Die Forschung zur politischen Partizipation zeigt, dass die Wahlbeteiligung in Deutschland seit den 70er-Jahren rückläufig ist, ein Prozess, der sowohl als Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen als auch als Krisensignal des politischen Systems interpretiert wird, informieren die Informationen von bpb.de.
Krisensymptome im politischen Ehrenamt
Die Herausforderungen im Ehrenamt sind aktuell nicht zu übersehen. Der ehemalige Bürgermeister Michael Burda aus Beierstedt erhielt etwa vor zwei Jahren Morddrohungen, die in Form eines mit ausgeschnittenen Buchstaben verfassten Schreibens bei ihm eingingen. Burda realisierte zunächst nicht die Ernsthaftigkeit dieser Drohung, stellte jedoch wenig später Anzeige gegen Unbekannt, als er ein weiteres ähnliches Schreiben erhielt. Trotz Sicherheitstipps von Polizei und Verfassungsschutz ließ sich Burda nicht einschüchtern, fühlte sich jedoch unter immensem Druck. Letztendlich legte er sein Amt nieder und zog sich aus der Kommunalpolitik zurück, wie deutschlandfunkkultur.de berichtet.
Die Situation in Altenstadt-Waldsiedlung verdeutlicht die Spannungen in der kommunalen Politik weiter. Hier wurde ein NPD-Funktionär, Stefan Jagsch, als Ortsvorsteher gewählt, was bundesweit für Empörung sorgte. Nachdem er nach nur sechs Wochen von Tatjana Cyrulnikov abgewählt wurde, erhielt auch sie Dropouts diskriminierender Nachrichten und sogar eine Morddrohung. Diese Tendenzen werfen ein Schatten auf die Werthaltigkeit des politischen Engagements in manchen Gemeinden und stellen die Frage nach der Sicherheit von Ehrenamtlichen in der Politik. Experten wie Gerhard Henkel kritisieren die Entmündigung im ländlichen Raum sowie die Politikverdrossenheit, die sich auch in den Statistiken zur Wahlbeteiligung widerspiegelt.
Notwendigkeit schützender Maßnahmen
Bedeutsam ist, dass immer mehr Bürgermeister und Kommunalpolitiker Gewaltandrohungen erleben. Eine Umfrage hat ergeben, dass einem Fünftel der Bürgermeister Hassmails zugestellt werden, während zwei Prozent von körperlichen Angriffen berichtet haben. Burda fordert eine rechtliche Regelung gegen Politiker-Stalking sowie ein aktives Vorgehen des Staates gegen die Hetze in sozialen Medien, um die Sicherheit der Ehrenamtlichen zu gewährleisten.
Das Ehrenamt ist ein grundlegender Pfeiler unserer kommunalen Gesellschaft. Die Formen und Möglichkeiten der Partizipation erfordern Unterstützung, um die Wertschätzung und das Engagement für die Politik langfristig zu erhalten. Auch wenn es Rückschläge gibt, bleibt das Engagement von Einzelnen wie Alexandra und Stefan Schaupp in Königsbach ein wichtiges Zeichen für die politische Teilhabe in Deutschland.