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Familiendrama in Remscheid: Vater springt aus Angst vor Abschiebung!

Eine Familie aus Remscheid wurde während ihrer geplanten Abschiebung getrennt. Vater Nezir verletzte sich schwer, während Mutter und zwei Kinder in die Türkei abgeschoben wurden. Ein Schicksal inmitten des Asylrechts.

Eine tragische Situation entwickelt sich in Remscheid, Nordrhein-Westfalen, wo eine achtköpfige Familie mit einem dramatischen Vorfall konfrontiert wurde, der die bestehenden Herausforderungen des Asylsystems in Deutschland aufzeigt. Die Familie, bestehend aus Eltern und sechs Kindern, war mit einer bevorstehenden Abschiebung konfrontiert. Dies führte zu einem schockierenden Ereignis, als der 55-jährige Vater, Nezir Doğan, in panischer Angst vom Balkon seines vierten Stocks sprang und sich dabei mehrere Knochenbrüche zuzog. Momentan liegt er im Krankenhaus und kann nicht zu seiner Familie, die mittlerweile in der Türkei ist, zurückkehren, während seine beiden ältesten Söhne in Deutschland bleiben dürfen.

Nezir Doğan war seit 2018 als Asylbewerber in Deutschland, nachdem er wegen seiner kurdischen Herkunft in der Türkei politisch verfolgt wurde. Die Gefahren, die ihm bei einer Rückkehr in sein Heimatland drohen, sind alarmierend, denn er könnte dort mehrere Jahre im Gefängnis verbringen. Die Tragik dieser Familie wird verstärkt durch die Tatsache, dass seine Frau Saadec und zwei der Kinder am Tag nach dem Unglück abgeschoben wurden. Während die älteren Geschwister, Mizigin (23), Nazdar (22), Elif (19) und Azad (17) in Deutschland bleiben dürfen, ist die Familie nun durch Grenzen getrennt.

Unangekündigte Abschiebung und deren Folgen

Am 13. März 2025 wurde die Familie von sechs Mitarbeitern der Ausländerbehörde ohne Vorwarnung aufgefordert, ihre persönlichen Sachen zu packen. Nazdar Doğan erzählte, dass die Beamten weder auf ihre Fragen antworteten noch die vorhandenen Handys der Familie zurückgaben. Dies führte zu einer extremen Belastung für die gesamte Familie, die in dieser Situation um ihre Sicherheit und Zukunft fürchten musste. Nach dem Vorfall suchte Mizigin, die älteste Tochter, ihren verletzten Vater und fand ihn im Krankenwagen, ohne dass ihnen Informationen über seinen Gesundheitszustand gegeben wurden.

Die Abwicklung der Abschiebung der Mutter und der Kinder geschah under Umständen, die heftig kritisiert werden. Saadec wurde spontan zurück in die Türkei abgeschoben, da sie nicht in der Lage waren, sich um die minderjährigen Kinder zu kümmern, während Nezir im Krankenhaus war. Ihr jüngster Sohn, Berat, der erst sieben Jahre alt ist, wurde nicht abgeschoben, da ihm Reisepapiere fehlen. Seine Geschwister kümmern sich nun um ihn, und Berat hat aufgrund der traumatischen Erfahrungen, einschließlich eines Aufenthalts in einer Kinderpsychiatrie, Schwierigkeiten, die Situation zu verstehen.

Der rechtliche Rahmen für Asyl in Deutschland

Das rechtliche Asylsystem in Deutschland besitzt eine komplexe Geschichte. Deutschland ist Vertragsstaat der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 und des Protokolls von 1967. Ein gesetzlich geregeltes Asylverfahren wurde bereits 1953 eingeführt. Politisch Verfolgte können Asyl beantragen. Allerdings wurde seit den 1990er Jahren das Asylrecht mehrfach reformiert, um die Zuwanderung zu steuern. Besonders seit 2014 gibt es Verschärfungen, die unter anderem längere Aufenthaltsverpflichtungen in Aufnahmeeinrichtungen nach sich zogen.

Gegenwärtig ist es nur noch möglich, Asyl zu beantragen, wenn man über den Luft- oder Seeweg einreist, was die Anforderungen an Schutzsuchende verschärft. Asylberechtigte erhalten zunächst eine dreijährige Aufenthaltserlaubnis, die nach fünf Jahren in eine Niederlassungserlaubnis umgewandelt werden kann. Ende 2020 lebten in Deutschland rund 741.700 Menschen, die Flüchtlingsschutz erhielten. Doch die Voraussetzungen und Herausforderungen, die Asylbewerber in Deutschland erwarten, sind oftmals überwältigend.

Die Situation der Familie Doğan spiegelt die großen Herausforderungen wider, denen sich viele Asylsuchende in Deutschland gegenübersieht. Es bleibt abzuwarten, wie sich ihr Fall entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die notwendigen Unterstützungssysteme für verletzliche Familien in Krisensituationen zu verbessern.

Referenz 1
www.derwesten.de
Referenz 2
www.bpb.de
Referenz 3
www.bundestag.de
Quellen gesamt
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