
Am 4. April 2025 versammelten sich Fachleute, politische Entscheidungsträger und Interessierte zur Tagung über Familienstützpunkte in Bayern. Ulrike Scharf, die bayerische Familienministerin, eröffnete die Veranstaltung mit einem eindringlichen Vortrag zum Thema „Familie ist die Wiege unseres Miteinanders“. In ihrem Auftakt betonte sie die bedeutende Rolle der Familie als Quelle für Stabilität und Werte in Zeiten des Wandels. Ihr Fokus lag auf der Notwendigkeit, Eltern in ihren Erziehungsfähigkeiten zu stärken, da die Familienbildung entscheidend für die Entwicklung von Kindern ist.
Scharf wies darauf hin, dass Familienbildung kein Selbstläufer sei und klare Strukturen sowie passgenaue Angebote erfordere. Ihr Appell an die Kommunen in Bayern war unmissverständlich: „Der Freistaat Bayern unterstützt die Gemeinden“, um durch 220 Familienstützpunkte, die als Kontakt- und Anlaufstellen dienen, das Angebot für Familien zu verbessern und auszubauen.
Bedürfnisse von Familien und gesellschaftliche Herausforderungen
Prof. Dr. Norbert F. Schneider, der als Experte die Tagung bereicherte, sprach über die aktuellen Bedürfnisse von Familien. Er rief zur Gelassenheit auf und stellte fest, dass trotz der vorhandenen Kritik vieles gut funktioniere. Ein zentrales Anliegen war es, die Zufriedenheit der Eltern zu fördern, da diese für das Kindeswohl unerlässlich ist. Schneider forderte zudem eine Verringerung des gesellschaftlichen Drucks auf Eltern und ein nachfrageorientiertes Angebot in der Kinderbetreuung und Schule.
In der Diskussionsrunde, moderiert von Prof. Dr. Klaus Stüwe, wurde die Wichtigkeit der Erreichbarkeit von Familien, die Unterstützung benötigen, hervorgehoben. Herausgestellt wurde, dass die Bekanntheit von Familienbildungsangeboten oft eine Hürde darstellt. Dies betrifft auch die geforderten niederschwelligen Informationen über Schulen und Kitas. Die ohnehin bedeutenden Onlineangebote haben sich als eine wichtige Säule in der Familienbildung etabliert.
Vielfältige Angebote zur Unterstützung von Familien
Die Tagung bot auch praxisnahe Einblicke durch Christian von Dobschütz, der über die Funktionsweise der Familienstützpunkte in seinem Landkreis referierte. Ministerialrat Robert Höcherl präsentierte die staatlichen Fördermöglichkeiten, die in der bayerischen Familienbildung zur Verfügung stehen.
Familien in Deutschland können aus einer Vielzahl von Beratungsangeboten wählen, die zur Unterstützung in der Erziehung konzipiert sind. Die Familienbildung stellt sicher, dass Eltern Zugang zu maßgeschneiderten Informationen erhalten, um ihre Erziehungskompetenzen zu stärken. Angebote wie der Deutsche Kinderschutzbund und die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung stehen hierbei im Vordergrund und fördern Themen wie Sprachentwicklung und gewaltfreie Erziehung über verschiedene Formate, darunter auch Online-Kurse und Elternbriefe.
Dabei ist die Förderung der Familienbildung nicht nur eine Unterstützung für Eltern, sondern trägt auch zur Stärkung der gesamten Gesellschaft bei. Studien, die beispielsweise von der Prognos AG durchgeführt wurden, belegen die positiven Auswirkungen auf Familienstrukturen und die sozialen Kompetenzen von Kindern. Der parlamentarische und organisatorische Rückhalt des bmfsfj für solche Initiativen ist daher unerlässlich.
Die Tagung endete mit vier Workshops, die verschiedene Zielgruppen und Themen adressierten, und einem Ideenmarktplatz, auf dem unterschiedlichste Anbieter ihre Familienbildungsangebote präsentierten. Diese Formate bieten nicht nur Informationen, sondern auch die Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung unter den verschiedenen Akteuren.
Insgesamt zeigt die Konferenz, wie wichtig es ist, die Rahmenbedingungen für Familien zu verbessern und deren Unterstützung strukturell und inhaltlich zu gestalten, um eine gelingende Erziehung und gesunde Entwicklung von Kindern zu gewährleisten. Weitere Informationen zu den aktuellen Angeboten finden sich auf der Website des bmfsfj.