
Am 30. Januar 2025 stellte die AfD einen Antrag zur Untersagung der Regenbogenfahne auf öffentlichen Plätzen in Falkensee, der jedoch in einer namentlichen Abstimmung mit großer Mehrheit abgelehnt wurde. Nur die AfD-Fraktion mit sieben Ja-Stimmen unterstützte den Antrag, während alle anderen politischen Fraktionen, einschließlich CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Linke, Freie Wähler, FDP sowie der parteilose Bürgermeister Heiko Richter, dagegen stimmten. Der AfD-Antrag begründete das Verbot mit der Behauptung, dass Regenbogenfahnen problematische Ideologien repräsentierten, die die gesellschaftlichen Grundlagen untergraben würden. Hierbei wurde auf Bibelverse und Zahlensymboliken verwiesen und die Verwendung der Fahne als politisierten Missbrauch eines heiligen Symbols angeprangert.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Pollmann bezeichnete den Antrag als absurd und machte deutlich, dass die Regenbogenfahne für die Akzeptanz aller Menschen stehe. André Ullrich von der SPD sprach sich für die Fahne als Zeichen der Toleranz aus und erinnerte an die historische Verfolgung von Minderheiten. Julia Concu, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, nannte den Antrag unchristlich und menschenverachtend. Ulf Hoffmeyer-Zlotnik vom Seniorenbeirat zeigte sich schockiert über die Forderung und betonte die Bedeutung der Regenbogenfahne im Kampf gegen Diskriminierung.
Öffentliches Zeichen der Unterstützung
Die Stadtverwaltung von Falkensee unterstützt die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen und plant, die Regenbogenfahne zweimal jährlich vor dem Rathaus zu hissen; der Beschluss zu dieser Fahnenhissung stammt aus dem Jahr 2021 und verfolgt das Ziel, ein Zeichen für die Rechte queerer Menschen zu setzen. Bereits am Freitag wurde zum vierten Mal die Regenbogenfahne vor dem Rathaus gehisst, was die weltweite Emanzipationsbewegung symbolisiert und für Toleranz sowie Akzeptanz steht. Die Aktion wurde vom Falkenseer Regenbogencafé im Interkulturellen Zentrum B84 organisiert und zog etwa 60 Teilnehmende an, die friedlich für ihre Rechte demonstrierten.
Die Demonstration, die von der Polizei begleitet wurde, forderte, dass alle Menschen mit ihrem Lebensentwurf am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Juliane Wutta-Lutzmann, die neue Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragte, sprach über notwendige gesetzliche Verbesserungen für LSBTTIQ*-Menschen in Deutschland und unterstrich, dass zwar Fortschritte erzielt wurden, bestehende Benachteiligungen jedoch weiterhin nicht vollständig beseitigt sind.
Bedeutung der Regenbogenfahne
Die Regenbogenfahne selbst ist ein bedeutendes Symbol für Vielfalt und Akzeptanz, entworfen von Gilbert Baker in den 1970er Jahren für den Christopher Street Day in San Francisco. Ursprünglich bestand die Fahne aus acht Farben, die später auf sechs reduziert wurden. Diese Farben haben spezifische Bedeutungen, darunter Rot für Leben, Orange für Heilung und Gelb für Hoffnung. Die Fahne steht weltweit für die LGBTQ+-Bewegung und wird bei Protesten sowie Feierlichkeiten eingesetzt, um für die Rechte und Sichtbarkeit von Minderheiten zu kämpfen.
Sie symbolisiert Stolz, Hoffnung und das Streben nach Akzeptanz und Gleichheit und erinnert daran, dass jede Person das Recht auf Respekt und Akzeptanz hat. Insbesondere während des Christopher Street Day trägt die Fahne zur Sensibilisierung für Diskriminierung und Gewalt gegen die LGBTQIA+-Gemeinschaft bei und schafft einen Raum für unterschiedliche sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten.
In Falkensee war der Platz vor dem Rathaus während der Stadtverordnetenversammlung von vielen Menschen und Regenbogenfahnen belebt, was die große Unterstützung für Toleranz und Vielfalt in der Gemeinde verdeutlichte.
Für weitere Informationen können Sie die Artikel von rbb24, Falkensee.de und Diversmagazin.de lesen.