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Fahndung nach Ex-RAF-Terroristen: Hinweise von Arztpraxen gesucht!

Am 27. März 2025 steht die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette vor Gericht, während ihre Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg weiterhin auf der Flucht sind. Hinweise zu deren Aufenthaltsorten sind gefragt.

In Niedersachsen laufen die Ermittlungen gegen eine Gruppe von ehemaligen Mitgliedern der Roten Armee Fraktion (RAF), die in den vergangenen Jahren in mehrere schwere Raubüberfälle verwickelt sein sollen. Der Fokus richtet sich besonders auf Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg, die seit ihrer Flucht vor den Behörden als untergetaucht gelten.

Wie die MOPO berichtet, steht Daniela Klette, eine weitere mutmaßliche Komplizin, derzeit wegen versuchten Mordes vor Gericht in Celle. Klette, die Ende Februar 2024 in Berlin festgenommen wurde, ist die einzige der drei gesuchten Personen, die sich in Haft befindet. Ihre mutmaßlichen Komplizen, Staub (70 Jahre alt) und Garweg (56 Jahre alt), sind hingegen weiterhin auf der Flucht.

Fahndung und medizinische Bedürfnisse

Um die beiden Flüchtigen zu finden, setzt das Landeskriminalamt Niedersachsen auf Hinweise aus der Bevölkerung, insbesondere von Beschäftigten in Arztpraxen. Diese Möglichkeitsuntersuchung ergibt sich aus der Annahme, dass Staub und Garweg privatärztliche Behandlungen in Anspruch genommen haben, da sie laut LKA häufig bar bezahlen könnten. Es wird vermutet, dass sie möglicherweise keine Krankenversicherung besitzen.

Staub, ein Brillenträger, benötigt regelmäßig Augenarzt- oder Optikerbesuche. Die Ermittler gehen davon aus, dass seine gesundheitlichen Bedürfnisse möglicherweise dazu führen könnten, dass er sich in medizinische Einrichtungen begibt. Aus diesem Grund wurden mehrere Fotos aus dem Jahr 2006 von Staub veröffentlicht, um die Fahndung zu unterstützen, wie NDR berichtet.

Komplexes Netzwerk von Alias-Namen

Die Ermittler haben eine Vielzahl von Alias-Namen identifiziert, die Staub in der Vergangenheit verwendete, darunter „Peter“, „Volker Gertner“ und „Michael Jansen“. Diese Namen könnten ihm nicht nur geholfen haben, sich zu tarnen, sondern auch beim Mieten von Wohnungen oder dem Kauf von Fahrzeugen. Garweg hingegen hat sich mehrfach aus dem Untergrund gemeldet, jedoch lässt sich die Authentizität seiner Nachrichten nicht verifizieren.

Die Staatsanwaltschaft in Verden hofft, durch Durchsuchungen und Anfragen in der linksextremen Szene Anhaltspunkte zu den gesuchten Personen zu erlangen. Die Behörden warnen die Öffentlichkeit, sich den gesuchten Personen nicht zu nähern, da diese möglicherweise bewaffnet sind.

Erbe des Terrorismus

Die Vorgänge rund um Staub, Garweg und Klette stehen im Kontext einer langen Geschichte des RAF-Terrorismus in Deutschland. Bereits vor 25 Jahren wurde diese aktive terroristische Gruppe, die in den 1970er und 1980er Jahren unzählige Verbrechen verübte, aufgelöst. Trotzdem bleibt die Erinnerung an deren gewalttägige Taten und die Suche nach Justiz nach wie vor ein Thema. Stern hebt hervor, dass viele dieser Verbrechen bis heute ungeklärt bleiben.

Die Ermittlungen gegen das Trio setzen auf technologische sowie menschliche Ressourcen, um die gesuchten Personen zur Verantwortung zu ziehen. Bislang bleibt die Fahndung nach Staub und Garweg jedoch ohne Erfolg und die Polizei appelliert an die Zivilbevölkerung, helfende Informationen bereitzustellen.

Referenz 1
www.mopo.de
Referenz 2
www.ndr.de
Referenz 3
www.stern.de
Quellen gesamt
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