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Exkursion zum GSI: Physikstudentinnen entdecken die Welt der Materie!

Am 6. Dezember 2024 erhielten 24 Physikstudentinnen der Uni Marburg spannende Einblicke in die Grundlagenforschung am GSI in Darmstadt im Rahmen des Projekts „Mehr (für) Physikstudentinnen“.

Am 14. Januar 2025 berichtete die Philipps-Universität Marburg über ein bedeutendes Projekt zur Förderung von Physikstudentinnen. Im Rahmen des Projekts „Mehr (für) Physikstudentinnen“ fand am 6. Dezember 2024 eine Exkursion zum GSI-Helmholtzzentrum in Darmstadt statt. An dieser Veranstaltung nahmen 24 Frauen teil, die sich in unterschiedlichen Studienphasen befanden, von Erstsemester-Studentinnen bis hin zu Doktorandinnen. Ziel war es, den Teilnehmerinnen wertvolle Einblicke in die physikalische Grundlagenforschung zu ermöglichen.

Die Exkursion umfasste Vorträge über die Forschungsarbeiten des GSI und die Technologien der Großforschungsanlage, die ihren Fokus auf die Erforschung der Materie durch Kollisionen schwerer geladener Atome legt. Teilnehmerinnen hatten zudem die Möglichkeit, exklusive Führungen durch die Beschleunigeranlagen zu erleben, und der Besuch der Aussichtsplattform an der FAIR-Baustelle stellte einen Höhepunkt der Veranstaltung dar.

Initiativen zur Förderung von Physikerinnen

Das GSI befindet sich derzeit inmitten eines großen Umbaus, da der neue Beschleuniger FAIR in den kommenden Jahren in Betrieb genommen werden soll. Die Mittagspause in der Kantine bot den engagierten Physikstudentinnen Gelegenheit für einen Austausch, auch mit einer Frauenbeauftragten des GSI. Das Projekt wurde 2021 von Dr. Stefanie Wittich initiiert und wird finanziert durch das Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder, das die Sichtbarkeit und Gleichstellung von Physikerinnen an der Philipps-Universität stärkt.

Das Engagement für Frauen in der Physik geht über Marburg hinaus. An der Technischen Universität Darmstadt fördert der Fachbereich Physik verschiedene Veranstaltungen, um Schüler*innen für ein Physikstudium zu begeistern. Besonders empfehlenswerte Initiativen sind der GirlsDay und Schülerinnenschnuppertage, die auf weibliche und genderdiverse Studierende abzielen. Die sichtbar gemachten Vorbilder, darunter Physikerinnen verschiedener Statusgruppen, fördern das Interesse junger Frauen an den Naturwissenschaften.

Herausforderungen für Frauen in der Physik

Nichtsdestotrotz bleibt die Lage für Frauen in der Physik herausfordernd. Laut einer Umfrage empfinden Jugendliche Physikinteressierte häufig als weniger ansprechend, was insbesondere Mädchen abschreckt. Die Studien zeigen, dass Mädchen Fächer häufig nach der Möglichkeit wählen, einen Beitrag zum Wohlergehen der Menschen zu leisten. Gleichzeitig sind Frauen in der Physik unterrepräsentiert: Nur rund 10% der Diplome und Promotionen entfallen auf Physikerinnen, und der Anteil junger Frauen, die Physik studieren, liegt unter 49% des Durchschnitts aller Fächer.

Die Berufsaussichten und Studienerfolge von Physikabsolventinnen sind hingegen überdurchschnittlich. Um dies zu fördern, bieten Universitäten Mentoring-Programme an, die das Selbstbewusstsein der angehenden Physikerinnen stärken können. Leider erreichen Physikerinnen seltener leitende Positionen und Spitzengehälter, wobei der durchschnittliche Einkommensunterschied zwischen Physikern und Physikerinnen bei 25% liegt. Insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibt eine Herausforderung.

Eine nachhaltige Chancengleichheit für Frauen im Wissenschaftsbetrieb ist in Deutschland noch nicht erreicht. Vorschläge zur Verbesserung umfassen unter anderem die Förderung weiblicher Wissenschaftlerinnen in Vortragsreihen und eine stärkere Berücksichtigung von Familienaspekten in der Karriereplanung. Das Engagement von Institutionen wie der DPG und internationale Resolutionen zur gerechten Beteiligung von Physikerinnen sind wichtige Schritte auf diesem Weg.

Insgesamt zeigt sich, dass Projekte wie „Mehr (für) Physikstudentinnen“ und die Initiativen an der TU Darmstadt entscheidend sind, um Barrieren abzubauen und das Interesse junger Frauen an der Physik zu fördern.

Philipps-Universität Marburg
TU Darmstadt
Spektrum

Referenz 1
www.uni-marburg.de
Referenz 2
www.physik.tu-darmstadt.de
Referenz 3
www.spektrum.de
Quellen gesamt
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