
Ein pensionierter Ex-Bundespolizist aus Vorpommern, 66 Jahre alt, steht im Mittelpunkt eines erschütternden Falls von Kinderpornografie. Er wurde vom Amtsgericht Pasewalk schuldig gesprochen, über 2350 kinder- und jugendpornografische Dateien illegal besessen zu haben. Die Strafe beträgt 15 Monate Haft, die jedoch für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt wurde, wie Nordkurier berichtet.
Die Ermittlungen kamen durch Hinweise aus den USA zustande, als der Angeklagte verdächtige Suchanfragen zu kinderpornografischen Bildern stellte. Während des Prozesses zeigte sich der Ex-Polizist reuig und gestand, einen Teil der Dateien gelöscht zu haben, ohne diese jedoch weiterverbreitet zu haben. Das Gericht bewertete sein Verhalten als „versuchten Abruf“.
Details zum Urteil
Die Staatsanwältin Sina Bierwirth forderte eine Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren, die nicht zur Bewährung ausgesetzt werden sollte. Der Verteidiger Dirk Pegelow plädierte hingegen für eine mildere Strafe von maximal zehn Monaten. Unter den gegebenen Umständen hätte eine Strafe von einem Jahr dazu geführt, dass der Angeklagte seine Beamtenrechte nicht verloren hätte. Nun müssen beide Seiten, sowohl die Anklage als auch die Verteidigung, Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen.
Zusätzlich zur Haftstrafe wird der Verurteilte auch zu einer Geldstrafe von 5000 Euro an einen Verein verurteilt, der sich für die Belange von Kindern und Jugendlichen einsetzt.
Die Rolle von NCMEC
Der Fall beleuchtet die wichtige Rolle des National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC), das sich für den Schutz vermisster und ausgebeuteter Kinder einsetzt. Laut HT-Strafrecht basiert der Großteil der Strafverfahren in Deutschland auf Ergebnissen und Meldungen, die von NCMEC bereitgestellt werden. US-Internetdienstleister sind gesetzlich verpflichtet, verdächtige Inhalte an das NCMEC zu melden, wodurch Ermittlungen international unterstützt werden.
Mit Hilfe von Systemen wie der CyberTipline ermöglicht NCMEC eine standardisierte Meldung von verdächtigen Inhalten. Diese Berichte werden an nationale und internationale Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet und enthalten entscheidende Informationen wie IP-Adressen und Geolokalisierungen.
Für betroffene Familien gibt es Ressourcen, um Unterstützung zu finden. Es wird empfohlen, sich an vertrauenswürdige Erwachsene oder die CyberTipline zu wenden, um Rat in Krisensituationen zu erhalten, wie Missing Kids informiert.
Der Fall des Ex-Bundespolizisten aus Vorpommern macht deutlich, dass der Kampf gegen Kinderpornografie nicht nur auf einer nationalen Ebene, sondern auch durch internationale Zusammenarbeit von Organisationen wie NCMEC und den Einsatz digitaler Technologien vorangetrieben wird.