BodenDeutschlandFrankfurtFrankfurt (Oder)Polizei

Evakuierung in Frankfurt (Oder): 2.250 Menschen wegen Weltkriegsbombe betroffen

In Frankfurt (Oder) müssen am 1. April 2025 über 2.000 Menschen wegen der Entschärfung einer 250 kg schweren Weltkriegsbombe ihre Wohnungen verlassen. Evakuierungsmaßnahmen betreffen das Wohngebiet Halbe Stadt.

In Frankfurt (Oder) wurde eine 250 Kilogramm schwere Splitterbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die Entschärfung der Bombe, die am Mittwochmorgen, dem 31. März 2025, erfolgen soll, hat weitreichende Evakuierungsmaßnahmen zur Folge. Mehr als 2.000 Anwohner müssen ihre Wohnungen verlassen, insgesamt sind rund 2.250 Personen betroffen. Die betroffenen Gebiete umfassen das Wohngebiet Halbe Stadt, in dem sich auch ein Ärztehaus, mehrere Supermärkte sowie das Kleist-Forum und ein Mehrgenerationenhaus befinden. Ab Mittwoch, 7 Uhr, ist der Zugang zu diesem Bereich untersagt und mehrere Straßen werden gesperrt. Die Stadtverwaltung und die Polizei werden die Einhaltung dieser Evakuierungsanordnung überwachen.

Die Behörden betonen, dass derzeit keine akute Gefahr für Leib und Leben besteht. Dennoch haben sie die Bürger um Besonnenheit gebeten. Für die betroffenen Anwohner steht während der Evakuierung die Brandenburg-Halle in der Stendaler Straße als Unterbringungsort zur Verfügung. Ein Bürgertelefon wurde eingerichtet und ist am Dienstag von 8 bis 17 Uhr unter der Nummer 0335 565-3705 erreichbar. Dies erleichtert den kommunikativen Austausch und sorgt dafür, dass die Bürger über die aktuellen Entwicklungen informiert sind. Laut rbb24 sind solche Evakuierungen in der Region nicht selten. In der vergangenen Woche mussten rund 1.000 Menschen in Prenzlau aufgrund einer ähnlichen Maßnahme evakuiert werden.

Hintergrund zu Kampfmitteln in Brandenburg

Brandenburg hat nach Angaben des Innenministeriums die höchsten Flächenanteile in Deutschland, die mit Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg belastet sein könnten. Im letzten Jahr wurden etwa 340 Tonnen Kampfmittel entdeckt, nach rund 570 Tonnen im Jahr zuvor. Diese häufigen Funde und die damit verbundenen Risikobewertungen und Räumungsmaßnahmen sind Teil eines umfassenden Systems zur Kampfmittelbeseitigung. kmdb.info erklärt, dass nach dem Zweiten Weltkrieg militärische und staatliche Organisationen zur Kampfmittelbeseitigung aufgelöst wurden. Zunächst übernahmen die alliierten Besatzungsmächte diese Aufgabe, und ab etwa 1950 wurden die Länder in der Bundesrepublik Deutschland zuständig.

Jedes Bundesland hat dabei seinen eigenen Kampfmittelräumdienst. In der DDR existierte ein staatlicher Munitionsbergungsdienst. Die zivile Kampfmittelbeseitigung dient der öffentlichen Sicherheit und ist gesetzlich geregelt. Kampfmittel sind als gewahrsamslos gewordene, zur Kriegsführung bestimmte Gegenstände definiert. Dabei handelt es sich nicht nur um Bomben, sondern umfasst auch chemische Stoffe und Explosivstoffe.

Die Erkennung und Entschärfung von Kampfmitteln sind aufwendig. Historische Erkundungen, die auf Archivalien und Luftbildern basieren, sind notwendig, um Hinweise auf die Kampfmittelbelastung zu erhalten. Anomalien werden mithilfe geophysikalischer Detektoren im Erdmagnetfeld oder im Boden identifiziert, bevor eine mögliche Bergung erfolgt. Nicht handhabungsfähige Kampfmittel werden entweder entschärft oder gesprengt. Die gesamten Maßnahmen zur Kampfmittelbeseitigung werden in Kooperation zwischen staatlichen Diensten und privaten Fachfirmen durchgeführt.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.welt.de
Referenz 3
kmdb.info
Quellen gesamt
Web: 5Social: 93Foren: 7