
Am 2. April 2025 gab Europol bekannt, dass eine der größten Plattformen für Kinderpornographie, bekannt als „Kidflix“, erfolgreich zerschlagen wurde. Die internationale Kinderpornographie-Plattform hatte über zwei Millionen Nutzer und wurde vom Netz genommen. Die Operation, die als „Stream Operation“ bezeichnet wird, wurde von der bayrischen Kriminalpolizei geleitet und umfasste die Zusammenarbeit von 35 Ländern, darunter auch Österreich, mit dem Ziel, ein weitverzweigtes Netzwerk von Pädophilen zu zerschlagen. Laut lvz.de sind dazu Ermittlungen notwendig gewesen, die bereits im Jahr 2022 begonnen hatten.
Die Durchsuchungen in Deutschland fanden vor allem in Sachsen, in den Städten Dresden und Zwickau, statt. Das sächsische Landeskriminalamt bestätigte, dass in drei Objekten im Raum Zwickau und zwei im Raum Dresden Durchsuchungen durchgeführt wurden. Insgesamt wurden 79 Verdächtige festgenommen, einige von ihnen haben eine Vorgeschichte im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch. Bereits im Januar 2024 wurde ein 36-Jähriger verhaftet, der über die Plattform gezielt nach Kindern suchte. Nach seiner Festnahme wurde auch sein minderjähriger Sohn dem Jugendamt übergeben.
Details zu „Kidflix“
„Kidflix“, gegründet von Cyberkriminellen im Jahr 2021, entwickelte sich zu einer der größten Plattformen für sexualisierte Gewalt an Kindern weltweit. Die Nutzung dieser Plattform war nicht nur für das Streamen von Inhalten gedacht, die Kinder missbrauchen, sondern auch für das Hochladen und Bereitstellen solcher Videos, für die die Nutzer mit Kryptowährungen zahlten. Die Ermittler fanden heraus, dass während der aktiven Zeit der Plattform circa 91.000 Videos hochgeladen wurden, die insgesamt eine Laufzeit von 6.288 Stunden hatten. Diese beunruhigenden Zahlen unterstreichen die Dimensionen und die Gefahren, die von solchen Netzwerken ausgehen. Laut Die Presse loggten sich weltweit etwa 1,8 Millionen Nutzer auf „Kidflix“ ein.
Die umfangreiche Operation führte zu den Festnahmen von Verdächtigen in 31 Staaten, wobei insgesamt 1.400 Tatverdächtige identifiziert wurden. Unter ihnen befinden sich auch Täter, die selbst Kinder missbrauchten und Inhalte auf der Plattform luden. In Österreich wurden elf Hausdurchsuchungen durchgeführt, wo ebenfalls ein Verdächtiger aufgrund seiner Vorstrafe festgenommen wurde. Während der Durchsuchungen zwischen dem 10. und 23. März 2023 wurden über 3.000 elektronische Geräte sichergestellt, wobei 39 Kinder vor den Missbrauchsunterschlupfen geschützt werden konnten.
Ein Schritt gegen Kindesmissbrauch
Die Operation wird als eine der umfangreichsten und bedeutendsten Maßnahmen im Kampf gegen Kindesmissbrauch in Europa angesehen. Europol bezeichnete diese Initiativen als fundamentale Schritte zur Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität in der heutigen Zeit. EU-Kommissar Magnus Brunner betonte den hohen Wert von Agenturen wie Europol bei der Eindämmung solcher Verbrechen. Die erschreckenden Enthüllungen und die Dimensionen des Verbrechens zeigen, wie ernsthaft und umfassend die Bemühungen zur Bekämpfung von Kindesmissbrauch sein müssen. Wenn die Behörden weiterhin in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern agieren, kann dies möglicherweise dazu beitragen, den Einfluss solcher Netzwerke zu mindern und die Sicherheit von Kindern zu gewährleisten.