
Der Europapark in Rust ist bekannt für aufregende Fahrgeschäfte, doch ein Vorfall hat jüngst die Sicherheitsmaßnahmen und den Umgang mit unerwarteten Situationen in den Fokus gerückt. Am 5. Januar 2025 gab der Sicherheitschef des Parks, Can de Haan, Details zu einem Ereignis bekannt, bei dem die Achterbahn „Blue Fire“ im September steckenblieb. Der Zug der Achterbahn blieb aufgrund eines plötzlichen Anstiegs von Wind und Gewicht auf dem höchsten Punkt der Strecke stehen. Obwohl die Energie des Zuges ausreichend war, mussten die 20 Fahrgäste etwa 40 Minuten in der Bahn ausharren.
Glücklicherweise wurde niemand verletzt, und der Vorfall stellte sich als einmalig und nicht vorhersehbar heraus. Der Sicherheitsexperte betonte, dass es sich hierbei um einen Zufall handelte, der nicht mit einem Rollback gleichzusetzen ist, das typischerweise durch technische Störungen wie Stromausfälle verursacht wird. Nach dem Ereignis wurde eine Hebebühne in Betrieb genommen, um den Zug zu kontrollieren, jedoch war eine Rettung von oben nicht notwendig, da die Sicherheit der Passagiere stets gewährleistet war.
Jährliche Investitionen in Sicherheit
„Blue Fire“ ist seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 2009 die erste Achterbahn, die mit einem vergleichbaren Zwischenfall konfrontiert wurde. Um solche Vorfälle zu vermeiden, investiert der Europapark jährlich Millionen Euro in Sicherheitsmaßnahmen. Jeden Morgen vor Öffnung des Parks werden die Züge von „Blue Fire“, „Voltron Nevera“ und anderen Attraktionen gründlich in einer Wartungshalle überprüft. Jedes Rad erhält dabei eine Kontrolle, um sicherzustellen, dass alles einwandfrei funktioniert.
Dieser Vorfall reiht sich jedoch in eine Reihe von sicherheitsrelevanten Ereignissen im Freizeitpark ein. Im August 2023 musste der Europapark aufgrund eines Risses in einem mobilen Schwimmbecken der „High-Diving-Show Retorno dos Piratas“ eingreifen. Der Wasseraustritt führte zu einem Zusammenbruch der Gerüste, was sieben Personen Verletzungen brachte und drei davon ins Krankenhaus erforderte. Zudem gab es im Juni 2023 einen Brand in der „Yomi-Zauberwelt der Diamanten“, verursacht durch einen technischen Defekt, der ebenfalls zu leicht verletzten Feuerwehrleuten führte.Wie bei derartigen Vorfällen üblich, werden sämtliche Sicherheitsprotokolle eingehalten, um das Risiko für die Gäste zu minimieren.
Sicherheitsstandards in Deutschland
Die Sicherheitsstandards für Achterbahnen in Deutschland sind hoch. Jährlich vor Saisonbeginn werden alle Fahrgeschäfte von TÜV-zertifizierten Unternehmen auf Materialermüdung, Rost und Stabilität überprüft. Auch sicherheitskritische Bauteile werden gründlich kontrolliert. Neben den jährlichen Prüfungen müssen die Fahrgeschäfte regelmäßigen, laut Vorschrift täglichen Sicherheitschecks unterzogen werden.
Die Verantwortung für Wartung und Sicherheit der Attraktionen liegt klar bei den Freizeitparks selbst. Im Falle des Europaparks zeigt sich jedoch, wie proaktiv diese Maßnahmen ergriffen werden. Nach dem Vorfall mit „Blue Fire“ wurde umgehend reagiert, um das Vertrauen in die Sicherheit der Fahrgeschäfte aufrechtzuerhalten. Das Sicherheitskonzept des Parks hat sich als wirksam erwiesen, auch wenn andere Freizeitparks weltweit in den letzten Jahren ähnlichen Schwierigkeiten gegenüber standen, wie tragische Unfälle in Stockholm oder Dänemark gezeigt haben.Die Herausforderungen sind nicht unbekannt, und dennoch bewahrt der Europapark einen hohen Sicherheitsstandard.