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EU überarbeitet Verbrenner-Aus: Kommt jetzt die Hintertür für E-Fuels?

Die EU plant eine Überprüfung des Verbrenner-Aus ab 2035. Technologieneutralität, E-Fuels und gesundheitliche Bedenken prägen die aktuelle Diskussion. Was bedeutet das für Autofahrer und die Industrie?

Die Debatte über das geplante Verbot von Verbrennungsmotoren in der EU ab 2035 gewinnt an Intensität. Laut Ruhr24 hat die EU-Kommission angekündigt, das Verbot des Verkaufs neuer Diesel- und Benzinfahrzeuge zu überprüfen. Dies könnte eventuell Möglichkeiten für den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen wie E-Fuels eröffnen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bereits signalisiert, dass es eine „Hintertür“ für solche Technologien geben könnte.

Die Diskussion über die Technologieneutralität steht im Mittelpunkt. Es wird geprüft, ob Autos, die mit E-Fuels betrieben werden, nach 2035 weiterhin zugelassen werden können. Dies geht auf einen Vorschlag des deutschen Verkehrsministeriums unter Volker Wissing zurück und hat Unterstützung von konservativen EU-Parteien erhalten. Kritiker warnen jedoch, dass die Verfügbarkeit von E-Fuels begrenzt ist und unklar bleibt, wie die Nutzung fossiler Brennstoffe dann verhindert werden kann.

Politische und industrielle Reaktionen

Politisch gibt es Widerstand gegen das Verbot. Die CDU fordert, das Verbot zu stoppen, während die Autoindustrie Planungssicherheit verlangt. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) drängt auf ein festes Ausstiegsdatum für fossile Kraftstoffe bis 2045. In diesem Zusammenhang äußerte der Volkswagen-Chef Oliver Blume Bedenken, dass ein verzögertes Verbot die Wettbewerbsfähigkeit Europas gefährden könnte.

Außerdem haben über 500 Ärzte in einem offenen Brief vor den gesundheitlichen Folgen von Verbrennungsmotoren gewarnt, besonders für Kinder. Die für 2035 geltenden Emissionsgrenzen sprechen eindeutig für ein Verbot, da herkömmliche Verbrenner diese nicht einhalten können. Eine mögliche Verschiebung des Verbrenner-Aus könnte nicht nur die Klimaziele gefährden, sondern auch Investitionen in die Elektromobilität bremsen.

Interessanterweise zeigt eine Umfrage von Autoscout24, dass 44 % der Autofahrer das Verbot ablehnen, während nur 17 % es unterstützen. Diese Umfrage spiegelt die politische Unsicherheit wider, insbesondere in Ländern wie Italien und unter Teilen der europäischen Konservativen, die Nachbesserungen fordern. Hersteller wie Volvo, VW und Stellantis haben ebenfalls um Planungssicherheit für Unternehmen und Verbraucher gebeten.

Kontext und Strategien zur Zukunft der Automobilindustrie

Am 5. März 2025 wird die EU-Kommission zudem ihren Aktionsplan für die Automobilindustrie vorstellen. Ursula von der Leyen leitete bereits die zweite Sitzung des strategischen Dialogs, dessen zentrale Themen Innovation, die Übergänge zu sauberer Mobilität und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche sind, wie auf der Webseite der EU-Vertretung in Deutschland berichtet wird.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Entwicklung autonomer Fahrzeuge. Hier wurde die Notwendigkeit betont, Software und Hardware zu verbessern und ein Industriebündnis zu bilden, um Ressourcen besser zu teilen. Die EU strebt auch an, die Test- und Bereitstellungsvorschriften für autonomes Fahren zu optimieren.

Der Übergang zu sauberer Mobilität erfordert mehr Flexibilität bei den CO2-Zielen. Ein Vorschlag sieht vor, dass Unternehmen drei Jahre Zeit geben werden, um diese Ziele einzuhalten. Trotz der Diskussionen über Technologien bleibt die Notwendigkeit, europäische Automobillieferketten zu stärken, insbesondere in der Batteriefertigung, unverändert wichtig.

Referenz 1
www.ruhr24.de
Referenz 3
germany.representation.ec.europa.eu
Quellen gesamt
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