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Essen verbindet: „Ma(h)lzeit“ in Oyten kämpft gegen Einsamkeit!

Das Projekt „Ma(h)lzeit“ in Oyten bietet alleinstehenden Senioren samstags kostenlose Suppen und soziale Begegnungen. Unterstützt von Ehrenamtlichen soll es Einsamkeit bekämpfen und Gemeinschaft fördern.

Das Projekt „Ma(h)lzeit“ in Oyten hat sich als wichtige Anlaufstelle für alleinstehende ältere Menschen etabliert. Es findet jeden Samstag im evangelischen Gemeindehaus St. Petri statt und bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, bei einer kostenlosen Suppe zusammenzukommen. Durchschnittlich 30 bis 40 Senioren nutzen dieses Angebot, das im Herbst 2022 ins Leben gerufen wurde, als die Lebenshaltungskosten aufgrund des Ukraine-Kriegs stiegen. Die evangelische Landeskirche stellte Gelder für soziale Projekte zur Verfügung, die „Wärmewinter“ genannt wurden. Die monatlichen Kosten des Projekts belaufen sich auf etwa 1000 Euro, die durch Spenden und Ehrenamtliche gedeckt werden müssen.

Das Projekt wird von 20 bis 25 Ehrenamtlichen betreut, die sich um die Teilnehmer kümmern. Die Suppe wird vom Haus am Königsmoor in einem großzügigen Umfang geliefert – jeweils 12 Liter mit Fleischeinlage sowie 8 Liter vegetarisch pro Veranstaltung. Unterstützung erhält „Ma(h)lzeit“ auch von der Bürgermeisterin Sandra Röse und dem Marktmeister Manfred Masanek, die das Projekt aktiv begleiten.

Unterstützung und Finanzierung

Die Finanzierung des Projekts ist eine Gemeinschaftsleistung. So spendete Martin Delion von der Heinrich Hoppe Spedition 2000 Euro, während Ralf Köster von Oelkers Elektrotechnik 1500 Euro zur Verfügung stellte. Manfred Masanek verhandelte außerdem einen günstigen Preis für die Suppe mit der Posthausener Landschlachterei Tödter. Ursprünglich war die Förderung des Kirchenkreises bis Ende 2024 geplant, wurde jedoch bis Mai 2026 verlängert.

Pastor Michael Weiland unterstreicht die Bedeutung von „Ma(h)lzeit“ als einen Ort der Begegnung und Unterstützung. Viele der Teilnehmer sind alleinstehende, oft verwitwete Senioren, die von der sozialen Interaktion profitieren. Die Zukunft des Projekts hängt jedoch entscheidend von der Fortführung der Spenden und dem Engagement der Ehrenamtlichen ab.

Einsamkeit im Alter

Das Projekt steht im Einklang mit den Bemühungen des Bundesfamilienministeriums, Einsamkeit und soziale Isolation entgegenzuwirken. Laut bmfsfj.de sind Frauen im hohen Alter besonders häufig von Einsamkeit betroffen, und auch junge Menschen empfinden häufig Isolation. Um diesem Problem zu begegnen, wurde das ESF Plus-Programm „Stärkung der Teilhabe älterer Menschen – gegen Einsamkeit und soziale Isolation“ gestartet, das bis September 2027 läuft und über 70 Projekte in Deutschland umfasst.

Mit einem jährlichen Zuwachs von etwa einer Million Menschen, die das Renteneintrittsalter erreichen, sind viele Babyboomer von Einsamkeit betroffen. Die COVID-19-Pandemie hat diese Problematik zusätzlich verschärft, insbesondere für alleinlebende Senioren. Mit dem neuen Bundesmodellprogramm des Europäischen Sozialfonds soll nicht nur die soziale Teilhabe älterer Menschen gefördert werden, sondern auch die Einsamkeit in der Gesellschaft insgesamt vermindert werden. Zahlreiche Angebote von Mehrgenerationenhäusern und niedrigschwelligen Begegnungsorten stehen dabei im Fokus.

Die Entstehung und Fortführung des „Ma(h)lzeit“-Projekts ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche lokale Initiativen, die die oben genannten Herausforderungen annehmen und Lösungen für die Gemeinschaft bieten. Es zeigt, wie wichtig gesellschaftliches Engagement und Unterstützung sind, besonders in schwierigen Zeiten.

Referenz 1
www.kreiszeitung.de
Referenz 2
www.bmfsfj.de
Referenz 3
www.bmfsfj.de
Quellen gesamt
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