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Erster Raketenstart aus Europa: Isar Aerospace hebt ab!

Isar Aerospace plant am 24. März den ersten Testflug der Rakete "Spectrum" in Norwegen. Ziel ist es, kostengünstige Zugänge zum Weltraum zu schaffen und die europäische Unabhängigkeit zu stärken.

Das deutsche Start-up Isar Aerospace, gegründet im Jahr 2018 in Ottobrunn bei München, steht kurz vor einem bedeutsamen Meilenstein in der europäischen Raumfahrt. Am 20. März erhielt das Unternehmen die Genehmigung für den Start am norwegischen Weltraumbahnhof Andøya. Die erste Rakete, die „Spectrum“, soll am Montag, den 24. März, zwischen 12.30 und 15.30 Uhr starten. Dies wird der erste Testflug einer europäischen Rakete aus Europa sein und ist somit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Unabhängigkeit in der europäischen Raumfahrt. Bisher fanden die meisten Raketenstarts wie die von Ariane- und Vega-Systemen in Französisch-Guayana statt.

Die „Spectrum“-Rakete ist 28 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 2 Metern. Sie ist in der Lage, Nutzlasten von bis zu 1000 Kilogramm in einen niedrigen Erdorbit zu befördern. Der Schwerpunkt des ersten Fluges liegt auf der Datensammlung und dem Erwerb von Erfahrungen mit der zweistufigen Rakete. Dies wird ohne Einzel-Nutzlasten geschehen, um sicherzustellen, dass der gesamte Prozess stabil und zuverlässig abläuft.

Technische Details und Innovationskraft

Die erste Stufe der „Spectrum“ wird von neun Aquila-Triebwerken angetrieben, die eine Schubkraft von 675 Kilonewton (etwa 69 Tonnen) erzeugen. Diese verwenden Propan als Treibstoff. Die zweite Stufe wird von einem weiteren Aquila-Triebwerk angetrieben, das auf den Vakuumzustand optimiert ist und 95 Kilonewton (ca. 9,7 Tonnen) Schubkraft bietet.

Die Triebwerke der Rakete sind entscheidende Innovationen des Unternehmens. Das Aquila-Triebwerk kann insgesamt 7,5 Tonnen Gewicht heben und wird mit einer Kombination aus flüssigem Sauerstoff und Propan betrieben, was als umweltfreundliche Antriebstechnologie gilt. Isar Aerospace hat bereits 400 Millionen Euro an Investitionen gesichert, unter anderem von großen Namen wie Airbus Ventures und der Porsche Holding.

Marktposition und zukünftige Perspektiven

Isar Aerospace hat ehrgeizige Pläne, um den Marktzugang für kleine und mittlere Satelliten zu revolutionieren. Die Firma hat bis 2027 bereits Buchungen, darunter Aufträge von Airbus und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Der Markt für Microlauncher wächst stetig, und Experten prognostizieren 70 Starts bis 2027. Isar Aerospace könnte somit der erste deutsche Raketenbauer sein, der erfolgreich ins All startet.

Zusätzlich arbeiten in Deutschland weitere Start-up-Unternehmen in diesem Bereich. Dazu gehören „Rocket Factory“ in Augsburg, „HyImpulse“ in Neuenstadt am Kocher, „The Exploration Company“ in Bayern und „Atmos Space Cargo“ in Lichtenau. Diese Unternehmen sind Teil einer breiteren Bewegung, die darauf abzielt, die europäische Unabhängigkeit in der Raumfahrt zu stärken und konkurrierende Dienstleistungen anzubieten.

Die norwegische Zivilluftfahrtbehörde hat den Start für die „Spectrum“ genehmigt. Dies ist nicht nur ein Test für Isar Aerospace, sondern auch ein Signal für die europäische Raumfahrtindustrie, die sich zunehmend gegen die Dominanz von SpaceX positionieren will. Der Erfolg des bevorstehenden Tests wird entscheidend für die finanzielle Stabilität des Unternehmens sein und könnte den Grundstein für eine neue Ära der europäischen Raumfahrt legen.

Die Staatlichkeit und Unterstützung der Europäischen Raumfahrtagentur und der Europäischen Kommission zeigt, wie ernsthaft die Anstrengungen zur Förderung der Raumfahrtbranche verfolgt werden. Im Rahmen der „Flight Ticket Initiative“ wurden ausgewählte Startdienstleister, darunter Isar Aerospace, zur Stärkung des europäischen Marktes benannt. Diese Entwicklungen lassen auf eine dynamische Zukunft für die europäische Raumfahrt hoffen, die sowohl innovativ als auch wettbewerbsfähig ist.

Referenz 1
rp-online.de
Referenz 2
www.sueddeutsche.de
Referenz 3
www.dglr.de
Quellen gesamt
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