
In Berlin hat die Green Leaf Society heute eine bedeutende Premiere gefeiert: Erstmals wurde hier legales Cannabis an die Mitglieder ausgegeben. Die Vorstandsvorsitzende, Jana Halbreiter, informierte die anwesenden Mitglieder über die Details der ersten Ernte im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.
Somit erhalten 50 von insgesamt 70 Mitgliedern jeweils zehn Gramm Ernteanteil, zusätzlich kann nach vorheriger Anmeldung weiter Bedarf gedeckt werden. Rund zwei Kilogramm Cannabis wurden bei dieser ersten Ausgabe geerntet. Die Green Leaf Society ist der einzige Verein in Berlin, der über die Genehmigung für gemeinschaftlichen Anbau von Cannabis verfügt.
Preisgestaltung und Mitgliedschaft
Die Mitglieder zahlen monatlich einen Grundbetrag von 89 Euro und erhalten dafür zehn Gramm Cannabis. Zusätzliche Mengen können gemäß dem verfügbaren Bestand reserviert werden. Der Preis pro Gramm liegt bei etwa 8,30 Euro, zuzüglich Mehrwertsteuer. Das Gesundheits- und Jugendschutzkonzept des Vereins, das dem Antrag beigefügt war, umfasst etwa 40 Seiten und wurde als vorbildhaft angesehen.
Der Anbau erfolgt an einem nicht näher beschriebenen Standort aus Sicherheitsgründen. Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf genehmigte den Antrag der Green Leaf Society Ende August. In Zukunft plant der Verein, die Anbaufläche zu vergrößern, sollte sich der Bedarf erhöhen. Ab Februar sollen neue Mitglieder aufgenommen werden, nachdem 250 Anfragen nach Lizenzerhalt eingegangen sind.
Relevanz der Cannabis-Legalisierung
Dieser Schritt in Berlin ist Teil einer größeren Bewegung zur Legalisierung von Cannabis in Deutschland, die die Bundesregierung seit 2023 vorantreibt. Laut einem Eckpunktepapier zielt die neue Drogenpolitik darauf ab, den Gesundheitsschutz zu verbessern und den Konsum unter Jugendlichen zu regulieren. 2021 konsumierten über vier Millionen Menschen in Deutschland zwischen 18 und 64 Jahren Cannabis.
Die Regelungen ermöglichen Erwachsenen, bis zu drei Cannabis-Pflanzen privat anzubauen, und erlauben zudem die Gründung von Anbauvereinigungen, die Cannabis für den Eigenbedarf bereitstellen. Diese Anbauvereinigungen müssen behördliche Genehmigungen erhalten und dürfen ausschließlich an Mitglieder abgeben. Die Anfänge solcher Ausgaben wurden bereits in anderen Bundesländern wie Niedersachsen und Rheinland-Pfalz gemacht, bevor Berlin nun nachzog.
Die Ausstellung der ersten legalen Cannabis-Ernte markiert somit einen historischen Moment in der deutschen Drogenpolitik, wobei der Fokus auf Sicherheit und Gesundheitsschutz für die Nutzer liegt.
Für weitere Informationen zu den Regularien und Hintergründen der Cannabis-Legalisierung in Deutschland lesen Sie rbb24, Tagesspiegel und die Bundesregierung.