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Erstakademiker kämpfen: Wie FirstGens die Hochschulwelt bezwingen

Am 4. März 2025 beleuchtet ein Projekt an der Universität Stuttgart die Herausforderungen von First-Gen-Studierenden, die oft aus nicht-akademischen Familien stammen und ihren eigenen Weg ins Studium finden müssen.

In Deutschland spielt die soziale Herkunft eine entscheidende Rolle für den Zugang zu Bildung und Hochschulen. Statistiken zeigen, dass 79 von 100 Kindern aus Akademikerfamilien ein Studium beginnen, während bei Kindern aus nicht-akademischen Haushalten lediglich 27 von 100 den Schritt an die Hochschule wagen. Dieses Ungleichgewicht wird besonders deutlich, wenn man die Herausforderungen der Studierenden der ersten Generation, auch bekannt als FirstGens, betrachtet. Diese Gruppe hat oftmals mit einem Mangel an familiärer Unterstützung zu kämpfen und sieht sich häufig mit der Notwendigkeit konfrontiert, ihr Studium selbst zu finanzieren. Der Umgang mit Unsicherheiten, die ihre Kommiliton*innen aus akademischen Familien nicht erleben müssen, gehört ebenfalls zu ihren Erfahrungen.

Das Projekt „FirstGen Success Stories“ an der Fakultät 4 der Universität Stuttgart zielt darauf ab, die persönlichen Geschichten und Herausforderungen dieser Studierenden sichtbar zu machen. Gefördert durch das Prorektorat für Diversity und Internationales, beinhaltet das Projekt Interviews, die von den FirstGen-Studierenden Chira Emken und Laura Hansen durchgeführt wurden. Diese Initiative bietet wertvolle Einblicke in die Lebensrealitäten und den Werdegang von Studierenden, die als Erste ihrer Familie einen akademischen Weg einschlagen. Uni-Stuttgart berichtet über die Relevanz und die Ziele des Projekts.

Herausforderungen für FirstGens

Studierende der ersten Generation begegnen nicht nur finanziellen Hürden, sondern auch der Herausforderung, akademische Netzwerke aufzubauen. Der Zugang zu Lehrveranstaltungen und der Austausch mit Professor*innen können über Sprechstunden erfolgen. Diese sind entscheidend, um Fragen zu klären, Unterstützung bei Arbeiten zu erhalten oder persönliche Schwierigkeiten anzusprechen. Insbesondere empfiehlt es sich für diese Studierenden, Sprechstunden mehrfach zu nutzen, um die Beziehung zu Lehrkräften zu stärken. Uni-Frankfurt hebt hervor, wie wichtig dieses Netzwerk für die akademische Laufbahn ist.

Die soziale Herkunft prägt nicht nur die Chancen auf einen Studienplatz, sondern auch die Qualität der Bildungserfahrungen. Bildung wird in Deutschland als Schlüssel zu beruflichem Erfolg, Einkommen und gesellschaftlicher Teilhabe angesehen. Dennoch dokumentiert eine Analyse der sozialen Ungleichheit, dass Bildungserfolg stark an die soziale Herkunft gebunden ist. So erreichten nahezu 50% der Personen aus Familien mit niedrigem Bildungsniveau eine Berufsausbildung, während nur 17% ein Studium abschlossen. Im Vergleich dazu haben über 50% der Personen aus Akademikerfamilien studiert. Die bpb erläutert die Mechanismen, die zu dieser Ungleichheit führen.

Fazit

Die Ungleichheiten im Bildungssystem erfordern nicht nur politische Aufmerksamkeit, sondern auch gesellschaftliches Engagement. Bildungseinrichtungen müssen verstärkt daran arbeiten, Barrieren abzubauen und die Chancen für alle Studierenden zu verbessern, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Das Projekt „FirstGen Success Stories“ ist ein Schritt in diese Richtung, indem es die Stimmen derjenigen amplifiziert, die oft im Schatten stehen. Bildung kann ein wirksames Mittel für soziale Mobilität sein, wenn die strukturellen Hürden, die bislang bestehen, gemeistert werden.

Referenz 1
www.uni-stuttgart.de
Referenz 2
www.uni-frankfurt.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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