
Am 5. Februar 2025 kommt es in Frankfurt erneut zu einem Warnstreik bei der Deutschen Post. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, betroffen sind die Briefzustellung in Frankfurt und Fulda sowie die Verbundzustellung in Kassel und Darmstadt. Bereits am Dienstag wurden bundesweit ausgewählte Briefzentren bestreikt, was zu beeinträchtigungen in der Zustellung führte. Verdi fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent für die Tarifbeschäftigten der Post in Deutschland sowie zusätzliche Urlaubstage. Dies betrifft rund 170.000 Beschäftigte.
In den letzten Tagen legten Beschäftigte in mehreren Bundesländern die Arbeit nieder, wie Tagesschau berichtet. Der Streik startete mit einem starken Aufkommen in den zuständigen Verteilzentren. Während die Auswirkungen auf die Briefkästen erst am folgenden Tag spürbar seien, bilanzierte die Deutsche Post, dass an normalen Werktagen über 40 Millionen Briefe befördert werden. Auch das Unternehmen selbst äußert sich kritisch zu den Forderungen und bezeichnet diese als überzogen, insbesondere in Anbetracht der sinkenden Briefmengen im digitalen Zeitalter und des hohen Investitionsbedarfs.
Aktuelle Forderungen und Verhandlungen
Die Hauptforderungen der Gewerkschaft Verdi umfassen neben den sieben Prozent Lohnerhöhung auch drei zusätzliche Urlaubstage für Tarifbeschäftigte sowie vier zusätzliche Urlaubstage für Verdi-Mitglieder. Trotz dieser Forderungen zeigt sich die Deutsche Post skeptisch. Das Unternehmen steht weiterhin vor der Herausforderung, die wirtschaftliche Tragfähigkeit einer Tariferhöhung zu gewährleisten, insbesondere angesichts der aktuellen Marktbedingungen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. Februar angesetzt.
Der Streik bei der Deutschen Post ist Teil einer größeren Bewegung innerhalb der deutschen Tarifverhandlungen. Nach Angaben aus bpb haben Tarifverhandlungen oft weitreichende Auswirkungen auf die Lohn- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Während der letzten Jahre ist die Tarifbindung in Deutschland gesunken, was die Verhandlungsposition von Gewerkschaften wie Verdi erschwert. Im Jahr 2018 betrug die Tarifbindung nur noch 54%, ein signifikanter Rückgang im Vergleich zu 67% im Jahr 2000.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die aktuelle Tarifauseinandersetzung bei der Deutschen Post nicht nur einen lokalen Bezug hat, sondern Teil eines umfassenden Trends in der Diskussion über Löhne und Arbeitsbedingungen in Deutschland ist. Der Ausgang der kommenden Verhandlungen könnte weitreichende Folgen für die Tariflandschaft im Land haben.