
Am Montagnachmittag wurde in Ludwigshafen-West, in der Bayreuther Straße, eine 250-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die Bombe wurde bei Bauarbeiten für ein Regenrückhaltebecken gefunden, was den Kampfmittelräumdienst auf den Plan rief. Gesichert festgestellt wurde, dass der Sprengkörper keinen Zünder hatte, wodurch eine Evakuierung der umliegenden Wohnblöcke und Flüchtlingsunterkünfte nicht erforderlich war. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck zeigte sich erleichtert und betonte, dass verschiedene Szenarien hinsichtlich möglicher Evakuierungen im Vorfeld durchgespielt wurden.
Der Kampfmittelräumdienst traf am frühen Abend am Fundort ein. Steinruck und die Sozialdezernentin Beate Steeg verließen eine laufende Stadtratssitzung, um einen Krisenstab zu koordinieren. Durch die umgehende Stabilität der Situation konnte der Sprengkörper einfach abtransportiert werden.
Aktuelle Bombenentschärfungen in Deutschland
Die Entdeckung und das Management dieser Bombe sind Teil einer anhaltenden Problematik in Deutschland, die auf die Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkriegs zurückgeht. Auch in Stuttgart kam es am 7. April 2025 zu einem solchen Vorfall, als eine englische Fliegerbombe im Wald auf der Waldau gefunden und letztlich gesprengt wurde. Bei dieser Gelegenheit war es notwendig, die Bombe zu sprengen, da eine Entschärfung nicht möglich war. Hierbei kam ein großer Wassersack zum Einsatz, um die Sprengwirkung zu dämpfen. Solche Einsätze sind in der Kombination jedoch relativ selten und stellen die Ordungskräfte vor besondere Herausforderungen, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet.
Die Schwierigkeit bei der Kampfmittelbeseitigung liegt oft in der Erkundung und Identifikation der gefährlichen Objekte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele militärische und staatliche Organisationen zur Kampfmittelbeseitigung aufgelöst, was dazu führte, dass die Aufräumarbeiten nun von verschiedenen Behörden und Unternehmen auf Landesebene koordiniert werden. Jedes Bundesland in Deutschland hat seinen eigenen Kampfmittelräumdienst, der für die Sicherheit der Bevölkerung verantwortlich ist. Diese Organisationen handeln basierend auf historischen Erkundungen, die darauf abzielen, Hinweise auf Kampfmittelbelastungen zu finden, basierend auf Archivalien und Luftbildern, wie auf kmdb.info ausgeführt wird.
Bei der Gefährdungsabschätzung wird ein detailliertes Räumkonzept erstellt, das verschiedene Parameter berücksichtigt. Nicht handhabungsfähige Kampfmittel müssen entschärft oder gesprengt werden, wobei geborgene Kampfmittel in Zwischenlager transportiert werden, um sie dort zu zerlegen und zu vernichten. Die Finanzierung der Maßnahmen teilt sich zwischen Grundstückseigentümern, dem jeweiligen Bundesland und dem Bund.