
Am 7. April 2025 veröffentlichte die Internationale Energieagentur (IEA) einen umfassenden Bericht, der die Fortschritte der deutschen Energiepolitik würdigt und gleichzeitig dringende Empfehlungen zur Verbesserung der Emissionssituation im Verkehrssektor abgibt. Laut bmwk.de ist die deutsche Energiewende ein zentrales Element der zukünftigen Energiesicherheit und Wettbewerbsfähigkeit des Landes.
Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär, betont die Relevanz der Empfehlungen der IEA, da Deutschland sich auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045 befindet. Der Bericht ermutigt zu einem klaren Fahrplan für den schrittweisen Ausstieg aus der Nutzung von Erdgas im Strom- und Industriesektor. Es wird darauf hingewiesen, dass der Kohleausstieg bereits weit fortgeschritten ist, wobei über 50 % des Stroms inzwischen aus erneuerbaren Energiequellen stammen.
Fortschritte und Herausforderungen
In den letzten Jahren hat sich die Situation im Bereich der erneuerbaren Energien stark verbessert. Der Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch soll bis 2030 auf 80 % steigen, eine ambitionierte Zielsetzung in Anbetracht der aktuellen Herausforderungen, wie agora-energiewende.de berichtet. Im Jahr 2024 sanken die Treibhausgasemissionen in Deutschland um 3 % und erreichten somit mit 656 Millionen Tonnen CO₂ einen historischen Tiefstand. Trotz dieser Erfolge sind strukturelle Probleme vorhanden, insbesondere im Gebäudesektor und im Verkehr, wo Deutschland die europäischen Klimaziele verfehlte.
Der Bericht der IEA hebt die Notwendigkeit hervor, das neue Energiesystem effizient zu steuern und in Speicher zu investieren. Es wird empfohlen, den Smart-Meter-Rollout zu beschleunigen und die Speicherung von Strom zu erweitern, um Resilienz und Effizienz zu steigern.
Die Rolle der Energiepreise
Die hohe Kostenstruktur für Strom ist eine wesentliche Herausforderung für Verbraucher in Deutschland. Die IEA fordert eine Senkung der Stromsteuern und eine Entlastung bei den Netzentgelten. Trotz eines Rückgangs der Großhandelspreise sind die Strompreise für die Verbraucher nach wie vor hoch. Im Jahr 2024 fiel der Börsenstrompreis auf 78 Euro je Megawattstunde, was einen Rückgang um 18 % bedeutet.
Aktuelle Daten zeigen, dass die Emissionen im Energiebereich auf 183 Millionen Tonnen gesenkt wurden, was einem Rückgang von 9 % entspricht. Dennoch steigen die Emissionen in der Industrie, und der Verkehrssektor muss dringend Maßnahmen zur Emissionsreduzierung ergreifen, um die festgelegten Ziele zu erreichen.
Der europäische Strombinnenmarkt, aus dem Deutschland weiteren Strom bezieht, bietet zusätzliche Stabilität. Gemäß bundesregierung.de ist Deutschland nicht auf teuren Strom aus dem Ausland angewiesen, da der heimisch erzeugte Strom oft wettbewerbsfähig ist und exportiert wird, besonders wenn er günstiger ist als der Strom aus Nachbarländern.
Zusammenfassend zeigt der Bericht der IEA, dass Deutschland Fortschritte auf dem Weg zur Energiewende macht, es jedoch gleichzeitig dringender Maßnahmen bedarf, um die Emissionen in kritischen Sektoren zu senken. Eine klare Strategie für den Erdgasausstieg sowie Investitionen in die nötige Infrastruktur und Technologien sind entscheidend, um die gesetzlichen Ziele bis 2045 zu erreichen. Die Herausforderungen sind groß, aber auch die Chancen, die sich durch eine beschleunigte Transformation der Energiepolitik ergeben.