DeutschlandParteiStromVerbraucher

Energieversorgung in Deutschland: Wo stehen die Parteien vor der Wahl?

Am 4. Februar 2025 beleuchtet die Schwäbische Post die energiepolitischen Positionen der Kandidierenden zur Bundestagswahl. Wie wird die Energieversorgung gesichert und Klimaziele erreicht?

Am 4. Februar 2025 rückt die Bundestagswahl am 23. Februar in den Fokus. Zentraler Punkt der Wahlkampfdiskussion ist das Thema Energieversorgung und Klimaschutz. Ein Artikel von Schwäbische Post berichtet, dass politische Beobachter eine abnehmende Priorität des Klimaschutzes feststellen, da Wähler momentan mehr Interesse an Migration und wirtschaftlichen Fragen zeigen. Dies wirft die entscheidende Frage auf, wie Deutschland die Energieversorgung langfristig sichern und gleichzeitig die Klimaziele erreichen kann, ohne die Energiepreise für die Verbraucher in die Höhe zu treiben.

Die Parteien haben unterschiedliche Ansätze und Vorschläge, um diese Herausforderungen anzugehen. Roderich Kiesewetter von der CDU betont die Notwendigkeit bezahlbarer Energie für die Wettbewerbsfähigkeit und schlägt vor, die Stromsteuer sowie die Netzentgelte zu senken. Er sieht sowohl die Förderung herkömmlicher Kraftwerke als auch den Ausbau erneuerbarer Energien als wichtig an.

Positionen der Parteien zur Energieversorgung

Die SPD-Vertreterin Cornelia True fordert, die Kosten für den Netz Ausbau auf drei Cent pro Kilowattstunde zu deckeln. Deutschland setzt bereits 60 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen ein, was die Partei als Erfolg betrachtet. Dabei betont sie die Bedeutung eines Ausbaus der Speicherkapazitäten sowie den Wasserstoff, der als Schlüssel zur Energiewende gilt.

Dr. Jeannette Behringer von den Grünen hebt hervor, dass 2024 bereits 55 % der Stromerzeugung aus regenerativen Energien stammen sollen. Sie appelliert an die Notwendigkeit, den Ausbau von Solarenergie und vernetzte Mobilität weiter voranzutreiben, während Chris-Robert Berendt von der FDP anmerkt, dass die Energiewende technologieoffen betrachtet werden muss. Er schlägt vor, die EEG-Förderung zu beenden und stattdessen Wasserstoff sowie Kernfusion zu fördern.

Die AfD, vertreten durch Dr. Jürgen Müller, kritisiert die Abhängigkeit von Sonne und Wind und befürwortet die Entwicklung neuer Kernkrafttechnologien. Ein neuer Reaktortyp, der den Strombedarf für 360 Jahre decken könnte, wird angeführt. Thomas Jensen von der Linken hingegen fordert einen sozial-ökologischen Systemwechsel und schlägt vor, dass Reiche mehr zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen beitragen sollten, indem regionale Energieversorgungen geschaffen werden.

Der Weg zu den Klimazielen

Die Herausforderungen im Bereich Klimaschutz sind groß. Laut dem Bundesklimaschutzgesetz muss Deutschland bis 2045 Treibhausgasneutralität erreichen. Dazwischen gibt es Zwischenziele: Eine Reduzierung der Emissionen um 65 % bis 2030 und um 88 % bis 2040 im Vergleich zu 1990. Auch der Ausstieg aus der Kohlenkraft ist bis 2030 nahezu abgeschlossen, wobei erneuerbare Energien zur Hauptquelle des Energiemixes werden sollen. Geplant ist eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Stromverbrauch auf mindestens 80 % bis 2030 durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Nach den jüngsten Entwicklungen hat Deutschland 2023 zum ersten Mal über 50 % seines Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt. Die installierte Leistung der Windenergieanlagen betrug 61 GW an Land und 8,5 GW auf See, was nahezu 28 % der gesamten Stromerzeugung entsprach. Zudem sank der Anteil der Kohleverstromung, während der Einsatz von Erdgas zur Stromerzeugung um 31,3 % zugenommen hat.

Die Bundesregierung stellt klar, dass Deutschland nicht auf teuren Strom aus dem Ausland angewiesen ist und die heimische Stromversorgung immer noch durch Preise reguliert wird, die unter internationalen Benchmarks liegen. Ein starker europäischer Strombinnenmarkt fördert zudem den Wettbewerb, was die Versorgungssicherheit erhöht und Kosten senkt.

Zusammenfassend ist klar, dass der Weg zur Energiewende komplex bleibt und vielfältige Ansätze erfordert. Wie die verschiedenen Parteien die Herausforderungen in den kommenden Wochen angehen, wird entscheidend für die Zukunft Deutschlands im Hinblick auf Energieversorgung und Klimaschutz sein.

Für detailliertere Informationen über die Meinungen der politischen Parteien zur Energieversorgung können Sie den Artikel der Schwäbischen Post sowie die umfassenden Klimaziele Deutschlands auf Deutschland.de und die Antworten zur Energiewende auf der Bundesregierung-Seite nachlesen.

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 2
www.deutschland.de
Referenz 3
www.bundesregierung.de
Quellen gesamt
Web: 17Social: 192Foren: 69