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Endlager Konrad: Erste Zweifel am Zeitplan für Atommüll-Einlagerung!

Am Schacht Konrad in Salzgitter wird die Einlagerung von Atommüll vorbereitet, trotz Bedenken über mögliche Verzögerungen. Experten warnen vor Herausforderungen bei der Einhaltung von Grenzwerten.

Das Bundesumweltministerium hat die Einlagerung von radioaktiven Stoffen im Schacht Konrad als unbedenklich eingestuft. Der Schacht Konrad, ein umgebautes Eisenerzbergwerk in Salzgitter, befindet sich derzeit im Endstadium der Fertigstellung. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) plant, die Inbetriebnahme des ersten nach Atomrecht genehmigten Endlagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle im frühen Teil der 2030er Jahre zu beginnen, so der Weser-Kurier.

Aktuellen Berichten zufolge sind keine neuen Zwischenlagerkapazitäten erforderlich, um Verzögerungen abzufangen. Das niedersächsische Umweltministerium bestätigt, dass der bestehende Zeitplan gilt, obwohl Verzögerungen nicht ausgeschlossen werden können. Recherchen des Bayerischen und Norddeutschen Rundfunks äußern jedoch Zweifel an der rechtzeitigen Einlagerung aufgrund möglicher Probleme, vor allem im Hinblick auf wasserrechtliche Genehmigungen, die eine essentielle Hürde darstellen.

Herausforderungen bei der Einlagerung

Der Schacht Konrad soll bis zu 303.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle aufnehmen. Experts warnen nicht nur vor den Herausforderungen, die mit der Einhaltung strenger Grenzwerte verbunden sind, sondern auch, dass derzeit kein Abfallbehälter die Anforderungen für die Einlagerung erfüllt. Die Stellungnahme der Endlagerkommission aus Oktober 2024 untermauert diese Bedenken. Eine Änderung der Trinkwasserverordnung im Jahr 2023 führt zu neuen Anforderungen, die den Nachweis erfordern, dass Chemikalien nur in begrenzten Mengen austreten und das Grundwasser nicht belasten.

Laut einem geheimen Dokument, das der Tagesschau vorliegt, gibt es erhebliche Probleme mit der rechtzeitigen Einlagerung, die auf die komplexen Anforderungen des niedersächsischen Wasserrechts zurückzuführen sind. Diese Bedenken werfen einen Schatten auf die Fortschritte beim Umbau des ehemaligen Bergwerks. Die Genehmigung von 2002 stellt sicher, dass keine Gefahr für das oberflächennahe Grundwasser ausgeht, doch wird die Überprüfung dieser Bedingungen zunehmend drängender.

Finanzierung und Zukunftsperspektiven

Die BGE hat bislang rund vier Milliarden Euro in den Schacht Konrad investiert. Während der Rückbau der Kernkraftwerke weiter voranschreitet, drohen die bestehenden Zwischenlager für Atommüll überzulaufen, was zu einem Stillstand bei der atomaren Entsorgung führen könnte. Die BGE plant, unbedenkliche Abfallbehälter zu suchen, um diese Probleme zu umgehen und die Einlagerung in Konrad zu ermöglichen.

Die BGE ist auch für die Suche nach Standorten für hochradioaktive Abfälle zuständig. Das Verfahren ist darauf ausgelegt, die sicherste Lagerung im tiefen Untergrund zu gewährleisten. Die Vorgehensweise der BGE ist wissenschaftsbasiert, transparent und ermutigt die Bevölkerung, sich aktiv zu beteiligen. Dabei sind auch das Bundesumweltministerium sowie verschiedene Bundesämter in den Prozess involviert, der von dem Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) überwacht wird.

In Anbetracht der Herausforderungen und der Unsicherheiten bleibt abzuwarten, ob die BGE den gesteckten Zeitplan einhalten kann und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die kommenden Schritte zu sichern. Der BGE versucht, durch eine aktive Einbindung der Öffentlichkeit und eine kontinuierliche Anpassung der Strategien auf die Herausforderungen zu reagieren.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.bge.de
Quellen gesamt
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