
Der Rückgang der Elterngeldempfänger in Deutschland setzt sich fort. Laut aktuellen Daten von ZVW erhielten im Jahr 2024 rund 1,67 Millionen Väter und Mütter Elterngeld, was einem Rückgang von etwa 95.000 Empfängern oder 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies ist bereits der dritte Rückgang in Folge und liegt etwa 10,6 Prozent unter dem Niveau von 2021. Gleichzeitig ging die Zahl der Geburten im gleichen Zeitraum um etwa 15 Prozent zurück.
Elterngeld stellt eine wichtige Lohnersatzleistung für Eltern dar, die nach der Geburt eines Kindes zu Hause bleiben. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Beliebtheit von Elterngeld Plus, einer Option, die 2016 eingeführt wurde. Im Jahr 2024 planten 613.000 Bezieher, Elterngeld Plus in Anspruch zu nehmen. Von den berechtigten Müttern legten 42,3 Prozent und von den Vätern 20,6 Prozent fest, dass sie Elterngeld Plus beantragen wollen.
Analyse der Empfängerdaten
Im Jahr 2024 betrug der Anteil der Empfänger, die Elterngeld Plus anteilig einplanten, 36,7 Prozent – ein Anstieg im Vergleich zu 34,8 Prozent im Jahr 2023. Während der Väteranteil an den Elterngeldbeziehern sank, lag er im Jahr 2024 bei 25,8 Prozent, verglichen mit 26,2 Prozent im Vorjahr. Dies ist der erste nennenswerte Rückgang des Väteranteils seit 2015, als er bei 20,9 Prozent lag.
In den Bundesländern gab es signifikante Unterschiede beim Väteranteil. Sachsen hatte mit 29,5 Prozent den höchsten Anteil, gefolgt von Baden-Württemberg mit 28,1 Prozent und Bayern mit 27,8 Prozent. Der niedrigste Väteranteil wurde im Saarland mit 20,6 Prozent registriert.
Bezugsdauer und Einkommensgrenze
Die durchschnittliche Bezugsdauer für Frauen lag 2024 bei 14,8 Monaten, während Männer durchschnittlich 3,8 Monate Elterngeld bezogen. Ab April 2025 wird Elterngeld nur noch an Alleinerziehende und Paare mit einem Jahreseinkommen von maximal 175.000 Euro ausgezahlt. Diese Einkommensgrenze wurde bereits im April 2024 von zuvor 300.000 Euro auf 250.000 Euro gesenkt.
Die Diskussion um eine gänzliche Abschaffung des Elterngelds ist in vollem Gange, angeführt von Landkreistag-Präsident Achim Brötel und Clemens Fuest vom ifo-Institut. Zudem ist das Elterngeld eine staatliche Transferleistung, die seit 2007 eingeführt wurde, um Eltern von Säuglingen und Kleinkindern, die nicht oder nicht voll erwerbstätig sein können, zu unterstützen. Die Alternative Elterngeld Plus erlaubt eine flexible Gestaltung des Bezugs, wobei ein Monat Basiselterngeld zwei Monate Elterngeld Plus entspricht.
Die endgültigen Statistiken über den Bezug von Elterngeld sowie die Erhebung zur Väterbeteiligung und regionalen Daten sind in der GENESIS-Online-Datenbank des Statistischen Bundesamtes abrufbar und zeigen, wie sich diese staatliche Leistung auf die Familienlandschaft in Deutschland auswirkt.