
In der Nacht auf Samstag wurde ein wichtiger Schritt für die Landesgartenschau 2026 in Ellwangen vollzogen. Die neue „Querung Bachgasse“ wurde erfolgreich eingehoben, was die Stadt auf die bevorstehende Veranstaltung vorbereitet. Der Einsatz eines 650-Tonnen-Krans ermöglichte es, das erste Brückenteil, das 51,5 Tonnen wiegt, über die Bahntrasse zu heben und auf vorbereitete Stahlgerüste zu platzieren. Das zweite Brückenteil erreichte die Baustelle per Schwertransport über die Westtangente und wurde ebenfalls ohne Komplikationen installiert. Der Gesamtaufbau der Brücke hat einen Spannweitenumfang von 60 Metern und wiegt insgesamt 90 Tonnen.
Die Fuß- und Radwegüberführung ist ein zentrales Element, um die Besucherströme zur Landesgartenschau aus der Innenstadt zu leiten und wird mit Kosten von knapp acht Millionen Euro veranschlagt. Der Spezialkran, der für diese Arbeiten genutzt wurde, kann in der Theorie bis zu 150 Meter hoch heben, was für die Brückenkonstruktion jedoch nicht erforderlich war. Während des Bauvorhabens blieb der Bahnverkehr an diesem Wochenende unterbrochen, um Rückbauarbeiten an der vorherigen Unterführung im Gleisbereich abzuschließen. Während des gesamten Zeitraums von Freitag bis Sonntag gab es nahezu ununterbrochenen Betrieb an der Baustelle, was viele Neugierige anzog. Die Freigabe der Brücke ist für August geplant.
Gestaltung der Landesgartenschau
Die Landesgartenschau, deren Slogan „Ellwangen an die Jagst“ lautet, hat das Ziel, die urbane Nutzung der Stadt mit der natürlichen Umgebung des Flusses Jagst zu verbinden. In Zusammenarbeit mit dem Büro relais Landschaftsarchitekten aus Berlin wurde ein Konzept entwickelt, das zum Ziel hat, die Jagst von ihrem begradigten Zustand zu befreien und ihr natürliche Mäander zurückzugeben. Dabei sollen urbanes Leben und freie Natur harmonisch ineinanderfließen. Durch naturnahe Umgestaltungen werden neue Beobachtungsmöglichkeiten in den Flussauen geschaffen, die es den Besuchern erlauben, die Natur hautnah zu erleben.
Der geplante Stadtpark wird das Herzstück der Landesgartenschau darstellen. Zudem sind ein moderner Stadtstrand sowie ein thematischer Abenteuerspielplatz für Kinder Bestandteil des Konzepts. Diese Projekte sollen dazu beitragen, den Flusslauf in die Innenstadt zu beleben und echte Naherholungsgebiete mit Alleinstellungsmerkmalen zu bieten. Ein Brückenpark unter der Westtangente wird außerdem vielfältige Sport- und Aktivitätsflächen bereithalten, während der nördliche Ausstellungsbereich einen naturnah gestalteten Campingplatz umfassen wird. Insgesamt wird die Ausstellung eine Fläche von 26 Hektar einnehmen und von April bis Oktober 2026 stattfinden.
Impulsgeber für Stadtentwicklung
Die Umsetzung der Gartenschau erfolgt im Kontext einer langfristigen Strategie, die durch die Landesgartenschau Impulse für die Stadtentwicklung setzen möchte. Gartenschauen in Deutschland haben seit über 50 Jahren einen hervorragenden Ruf. Sie sind nicht nur touristische Veranstaltungen, sondern auch wichtige Akteure zur Förderung der Lebensqualität und zur Unterstützung lokaler Entwicklungsziele. Bundesgartenschauen ziehen bis zu drei Millionen Besucher an und erzielen damit erhebliche wirtschaftliche Effekte für die durchführenden Städte. Werbung für die städtische Identität und Bürgerbeteiligung sind entscheidende Erfolgsfaktoren.
In diesem Zusammenhang wird die Planung und das Konzept der Landesgartenschau in Ellwangen nicht nur das Stadtbild aufwerten, sondern auch die regionale Identität stärken. Durch die naturnahe Umgestaltung und die Integration öffentlicher Grünflächen wird die Lebensqualität der Einwohner deutlich gesteigert. Mit dem Abschluss der Vorbereitungen und dem Fokus auf Nachhaltigkeit erhofft sich die Stadt eine bedeutende Aufwertung und eine Stärkung der Region für die Zukunft.