
Am vergangenen Freitag, dem 15. Februar 2025, kam es zu zwei Vorfällen sexueller Belästigung in öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland. Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die oft unbehaglichen Erfahrungen, die viele Frauen im öffentlichen Raum machen müssen.
Im ersten Fall, wie die FAZ berichtet, wurden zwei Frauen, im Alter von 19 und 41 Jahren, im ICE von München nach Hamburg von einem 41-jährigen Mann belästigt. Der Täter fasste die beiden gegen ihren Willen an den Oberschenkeln und am Oberkörper an. Die Frauen wehrten sich und alarmierten den Zugbegleiter. Der Vorfall wurde von Zeugen bestätigt. Am Hamburger Hauptbahnhof wurde der Mann von der Polizei abgefangen, nachdem er versucht hatte zu fliehen. Obwohl er die Tat zugab, verweigerte er einen Atemalkoholtest. Außerdem hatte er kein Bahnticket bei sich. In der Folge wurden gegen den Tatverdächtigen, der bereits polizeibekannt ist, Strafverfahren eingeleitet.
Zusätzliche Vorfälle in München
Ein weiterer Vorfall ereignete sich am Münchner Hauptbahnhof, ebenfalls am 15. Februar 2025. Laut einer Meldung von Presseportal wurde eine 19-jährige Deutsche von einem 28-jährigen nigerianischen Mann im stehen im ICE belästigt. Der Täter fasste der Frau während des Vorbeigehens an die Brust. Sofort wandte sich die Frau an die Bundespolizei und machte ein Video des Täters. Die Polizei leitete umgehend Fahndungsmaßnahmen ein, und der Mann konnte am Hauptbahnhof festgenommen werden. Obwohl das Opfer ihn identifizierte, wurde er auf Weisung der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen wegen sexueller Belästigung laufen weiter.
Diese Vorfälle sind nicht isoliert. Daten zeigen, dass sexuelle Belästigungen häufig in der Öffentlichkeit stattfinden, insbesondere im öffentlichen Verkehr. Laut Informationen von SRF, beziehen sich die Erfahrungen vieler Frauen oftmals auf anzügliche Gesten, verbale Äußerungen oder unerwünschte Berührungen, ohne dass es sich um strafrechtlich relevante Gewaltdelikte handelt. In Städten wie Bern und Zürich haben über ein Drittel der jungen Frauen angegeben, mindestens einmal in einem Tram oder Bus sexuell belästigt worden zu sein.
Öffentliche Reaktionen und Präventionsmaßnahmen
Um dem entgegenzuwirken, gibt es zahlreiche Kampagnen und Initiativen, die zivilgesellschaftliches Engagement fördern. In Bern wurde beispielsweise die Kampagne „Bern schaut hin“ ins Leben gerufen, um die Bevölkerung zu ermutigen, betroffene Personen zu unterstützen. Auch die SBB (Schweizerische Bundesbahnen) hat Maßnahmen ergriffen, darunter die Anbringung von QR-Codes in Fernzügen, um anonyme Meldungen über sexuelle Belästigungen zu erleichtern. Diese Initiativen sind Teil eines umfassenderen Ansatzes, um die Sicherheit im öffentlichen Verkehr zu erhöhen und den betroffenen Frauen eine Stimme zu geben.
Die jüngsten Vorfälle zeigen, dass trotz bestehender Maßnahmen der Handlungsbedarf weiterhin groß ist. Eine sensibilisierte Gesellschaft könnte helfen, das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schärfen und so den öffentlichen Raum für alle sicherer zu gestalten.