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Eklat im Bundestag: AfD-Abgeordneter trägt umstrittene blaue Blume!

Torben Braga von der AfD sorgte bei seiner ersten Bundestagssitzung am 25. März 2025 für Aufregung, als er eine umstrittene blaue Blume trug. Historiker kritisieren die Bedeutung des Symbols und werfen der AfD bewusste Tabubrüche vor.

Am 25. März 2025 sorgte der AfD-Bundestagsabgeordnete Torben Braga für einen Eklat, als er während seiner ersten Sitzung eine blaue Blume am Revers trug. Historiker Jens-Christian Wagner äußerte umgehend Bedenken und bezeichnete Braga als Anhänger der NSDAP, da die blaue Blume ein Symbol für den Nationalsozialismus sei, insbesondere in Österreich der 1930er Jahre. Historisch war die blaue Kornblume auch mit der antisemitischen „Alldeutschen Vereinigung“ verbunden, was die ohnehin umstrittene Symbolik weiter verstärkt. Laut Ruhr24 wies Braga die Vorwürfe entschieden zurück und betonte, dass die Blume nicht als Kornblume identifiziert werden könne, und vielmehr verschiedene Bedeutungen habe.

Die Kritik an Bragas Verhalten ist nicht neu. Bereits im Jahr 2018 erhielt der AfD-Politiker Andreas Wild einen Ordnungsruf für das Tragen einer ähnlichen Blume, die ebenfalls als Symbol der NSDAP interpretiert werden konnte. Auch André Poggenburg, ein ehemaliger AfD-Politiker, sorgte 2019 mit dem Tragen einer Kornblume für Aufregung. Historiker Wagner warf der AfD vor, bewusst Tabubrüche zu begehen und positive Verweise auf den Nationalsozialismus herzustellen. Braga reagierte auf Wagner in sozialen Medien, anstatt auf die inhaltlichen Fragen zu antworten, und kritisierte seinen Kritiker, was Wagner als typisches Muster der AfD bezeichnete: Tabubrüche gefolgt von einer Opferdarstellung.

Kontextualisierung von Symbolik

Laut taz ist die Symbolik der blauen Blume nicht nur an Braga gebunden. In der Vergangenheit trugen auch andere rechtsextreme Politiker ähnliche Symbole, wie die FPÖ-Fraktion in Österreich im Jahr 2013. Wagner wies darauf hin, dass diese Art von Symbolik ein Zeichen für eine bewusste positive Bezugnahme auf den Nationalsozialismus ist. In sozialen Medien äußerte Braga seine Empörung über die Vorwürfe, ohne näher auf die Symbolik selbst einzugehen.

Matthias Helferich, ein weiterer AfD-Abgeordneter, sorgte mit eigenen Äußerungen über die Züchtung von Kornblumen und die damit verbundene NS-Symbolik für zusätzlichen Aufruhr. Die Historie des Rechtsextremismus in Deutschland, wie sie von der Bundeszentrale für politische Bildung skizziert wird, zeigt, dass solche Vorfälle in einer langen Reihe von Bemühungen stehen, gesellschaftliche Tabus zu brechen und rechtsextreme Ideologien zu normalisieren.

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Rechtsextremismus in Deutschland in verschiedenen Phasen entwickelt. Diese Phasen sind geprägt von Wahlergebnissen und gesellschaftlichen Veränderungen, die immer wieder Anzeichen von rechter Gewalt und extremistischen Aktivitäten aufzeigen. Während die Mitgliederzahlen organisierter rechtsextremer Gruppen gesunken sind, hat die AfD offensichtlich ein rechtsextremes Wählerpotenzial absorbiert.

In einem gesellschaftlichen Klima, in dem Rechtsextremismus immer wieder in den Fokus rückt, bleibt abzuwarten, welche Folgen der Vorfall rund um Torben Braga und seine blaue Blume für die AfD und die politische Landschaft insgesamt haben wird. Der Rechtsextremismus, zwar in organisiertem Zustand desolat, stellt dennoch weiterhin ein beträchtliches Gefährdungspotenzial dar.

Referenz 1
www.ruhr24.de
Referenz 2
taz.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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