
Im Jahr 2024 verzeichnete Deutschland einen signifikanten Anstieg im Eierverbrauch, der um mehr als 4% auf 20,8 Milliarden Eier stieg. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch lag damit bei 249 Eiern, was einem Anstieg von zehn Eiern im Vergleich zum Vorjahr entspricht, berichten die Tagesschau. Dies stellt den höchsten Stand seit Langem dar. Die vorläufigen Zahlen stammen vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) und reflektieren sowohl den Konsum von frischen Eiern als auch von verarbeiteten Eiprodukten.
Die Gründe für den erhöhten Bedarf sind vielfältig. Neben einer gewachsenen Bevölkerung und dem vermehrten Interesse an flexitarischen Ernährungsweisen spielt auch das preisstabile Verhältnis von Eiern zu anderen Lebensmitteln eine Rolle. Hans-Peter Goldnick, der Präsident des Bundesverbands Ei, erwartet keine Preiserhöhungen zu Ostern, was nicht zuletzt an den langfristigen Verträgen zwischen Produzenten und Händlern liegt.
Marktbedingungen und Importbedarf
Trotz der erfreulichen Produktionszahlen wuchs der Bedarf an importierten Eiern, da der Inlandsbedarf nur zu 72% durch heimische Produkte gedeckt werden konnte. Die Importe stiegen um 7%, wobei die Niederlande mit einem Anteil von 76% das wichtigste Lieferland für Schaleneier sind. Im Jahr 2024 wurden rund 1,9 Milliarden Eier ins Ausland exportiert, ein Anstieg von 2% im Vergleich zum Vorjahr.
In den USA sind gegenwärtig Engpässe bei Eiern zu verzeichnen, die auf einen massiven Ausbruch der Vogelgrippe zurückzuführen sind, bei dem Millionen Hühner getötet werden mussten. Diese Situation hat zur Folge, dass die USA Eier auf dem europäischen Markt, auch in Deutschland, einkaufen. Die Sorge um mögliche Eierengpässe zu Ostern verstärkt sich, insbesondere da Ostern traditionell eine Hochsaison für den Eierkonsum darstellt, wie rbb24 berichtet. Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt äußerte, dass selbst lokale Märkte betroffen sein könnten.
Obwohl die Vogelgrippe auch in Europa, insbesondere in Italien und den Niederlanden, Auswirkungen zeigt, gibt es derzeit von offizieller Seite Entwarnung. „Es wird zu Ostern genügend Eier geben“, so Goldnick. Dennoch appelliert die Ministerin an die Verbraucher, auf direkt vermarktete und regional produzierte Lebensmittel zu setzen.