
Angesichts der nahenden Ostertage stellt sich in Deutschland die Frage nach dem Preis und der Verfügbarkeit von Eiern. Die besonderen Umstände in diesem Jahr könnten zu einer weiteren Verteuerung führen. Laut rp-online stieg der durchschnittliche Eierverbrauch pro Kopf in Deutschland im Jahr 2023 auf rund 236 Eier. Dies entspricht etwa vier bis fünf Eiern pro Woche, wobei in den Feiertagen ein noch höherer Verbrauch zu erwarten ist. Der Anstieg des Verbrauchs um acht Eier pro Kopf im Vergleich zum Vorjahr ist ebenfalls bemerkenswert, insbesondere in Verbindung mit der zusätzlichen Nachfrage durch die Zubereitung von Nudeln, Kuchen und anderen Gerichten.
Die Herausforderung liegt jedoch in der Balance zwischen Angebot und Nachfrage. Der Anstieg des Bedarfs trifft auf ein geringeres Angebot, was sich direkt auf die Preise auswirkt. Dies wird durch die Eierknappheit in den USA, die in diesem Jahr spürbar ist, weiter verschärft. tagesschau nennt die Vogelgrippe (Virus H5N1) als Hauptursache für die Massenkeulungen in US-Geflügelbetrieben, was zu einer signifikanten Verteuerung von Eiern führt.
Auswirkungen auf den deutschen Markt
Die US-amerikanische Regierung hat bereits beim Bundesverband Ei in Deutschland um Unterstützung bei Eierexporten angefragt. Allerdings dämpft Verbandspräsident Hans-Peter Goldnick die Erwartungen, da nur geringe Mengen exportiert werden könnten. Interessanterweise produziert Deutschland selbst 73% der benötigten Eier, der Rest wird importiert. Auch andere europäische Länder wie Dänemark und die Niederlande stehen in ähnlicher Lage, da die USA auch dort um Eierexporte gebeten haben.
Die Herausforderungen im internationalen Handel sind nicht zu unterschätzen. Politische Spannungen, Transportprobleme über den Atlantik und strenge Exportbestimmungen machen die Situation noch komplexer. Um die Lage der Geflügelbetreiber in den USA zu verbessern, plant das Landwirtschaftsministerium umfangreiche Investitionen in die Impfstoffforschung gegen Vogelgrippe, um zukünftige Ausbrüche besser verhindern zu können.
Verbrauchstrends und Statistiken
Die Daten zu den Eierverbrauchstrends in Deutschland setzen sich fort. Laut dem BMEL-Statistik stieg der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern 2024 auf sogar 249 Eier, was einen Höchststand darstellt. Der Gesamtverbrauch an Eiern nahm um über vier Prozent zu und erreichte 20,8 Milliarden Eier. Dieser Anstieg wird teilweise durch eine gewachsene Bevölkerung und ein verändertes Verbraucherverhalten, das flexitarische Ernährungsweisen umfasst, begünstigt.
Im selben Jahr lag die selbst erzeugte Menge an Konsumeiern bei 16,1 Milliarden, was einen Anstieg um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Allerdings sank der Selbstversorgungsgrad auf 72,2 Prozent, was zeigt, dass Deutschland zunehmend auf Importe angewiesen ist, um die Nachfrage zu decken. Die Importe von Eiprodukten nahmen ebenfalls um sieben Prozent zu, was die Abhängigkeit von ausländischen Märkten unterstreicht.
Die Kombination aus saisonal höherem Verbrauch, Angebotseinschränkungen und internationalen Marktbedingungen könnte für deutsche Verbraucher in der kommenden Zeit auch bei Eiern eine spürbare Preissteigerung bedeuten.