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Ehrenamt in Ludwigshafen: Wo bleibt die Werbung für die Bonuskarte?

Ludwigshafen plant eine Ehrenamtskarte zur Belohnung von 25.000 engagierten Freiwilligen. Doch die geringe Nutzung und Kritik an der Werbung werfen Fragen auf. Wer profitiert wirklich?

Die Stadt Ludwigshafen hat eine Initiative ins Leben gerufen, um die engagierten Bürger durch die Einführung einer Ehrenamtskarte zu belohnen. Das Vorhaben, das laut rheinpfalz.de bereits in der Umsetzung ist, zielt darauf ab, die hohe Anzahl von etwa 25.000 ehrenamtlich tätigen Menschen in über 500 Vereinen der Stadt anzuerkennen. Diese Karte soll freiwilligen Helfern, die mindestens fünf Stunden pro Woche aktiv sind, ermäßigte Eintritte in kommunale Bäder und Zugang zu Ausstellungen im Wilhelm-Hack-Museum ermöglichen.

Bislang wurden jedoch nur rund 1.000 Ehrenamtskarten vergeben, was in starkem Kontrast zur großen Zahl der Engagierten steht. Juergen Hundemer, der Vorsitzende der Ludwigshafener Ehrenamtsbörse, äußert seine Bedenken und sieht in der fehlenden Werbung für die Karte eine mögliche Ursache für die geringe Resonanz. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass viele Vereine nicht ausreichend von der Möglichkeit Gebrauch machen, Sammelanträge für ihre Mitglieder zu stellen. Laut Hundemer könnte dies daran liegen, dass der Fokus vieler Vereine auf anderen Themen liegt.

Die Rolle der Ehrenamtskarte

Die Ehrenamtskarte gilt als eine wichtige Würdigung für diejenigen, die sich in der Freizeit für die Gemeinschaft einsetzen. Hundemer betont, dass die Karte eine Chance zur Stärkung des Ehrenamts im gesamten Stadtgebiet darstellt. Um dem aktuell niedrigen Anteil an vergebenen Karten entgegenzuwirken, plant der Verein Vehra, mehr Werbung für die Ehrenamtskarte zu machen, insbesondere in den entsprechenden Vereinen und Organisationen.

Die Bedeutung des Ehrenamts geht über die Stadtgrenzen hinaus. Laut dem 5. Deutschen Freiwilligensurvey, veröffentlicht im Jahr 2021, haben sich im Jahr 2019 rund 28,8 Millionen Menschen in Deutschland ehrenamtlich engagiert, was etwa 40 % der Bevölkerung entspricht. Die Entwicklung des freiwilligen Engagements zeigt, dass die Engagementquote in den letzten 20 Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Im Jahr 1999 betrug diese nur 30,9 %.

Aktuelle Trends im Ehrenamt

Die Ergebnisse des Surveys verdeutlichen, dass sich Frauen und Männer nahezu gleich häufig engagieren. Zudem ist die Engagementquote bei den 30- bis 49-Jährigen mit 44,7 % am höchsten. Im Vergleich zu den Vorjahren sind auch die Unterschiede in der Engagementbeteiligung zwischen Ost- und Westdeutschland kleiner geworden. Die häufigsten Engagementbereiche sind Sport und Bewegung, Kultur und Musik sowie der soziale Bereich. Ein Großteil der Engagierten erbringt nur bis zu zwei Stunden pro Woche, während 17,1 % sich mit mehr als sechs Stunden pro Woche engagieren.

Insgesamt zeigt die Situation in Ludwigshafen, dass trotz der hohen Anzahl von Engagierten noch erheblicher Handlungsbedarf besteht, um die Ehrenamtskarte bekannter zu machen und mehr Menschen zu erreichen. Der Verein Vehra hat sich dafür verpflichtet, diese Herausforderung anzunehmen und die Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement weiter zu fördern, damit die Vorteile der Ehrenamtskarte auch tatsächlich allen zugutekommen.

Referenz 1
www.rheinpfalz.de
Referenz 3
www.bmfsfj.de
Quellen gesamt
Web: 13Social: 116Foren: 11