
Am 31. Januar 2025 wurde Daniela Klette, ehemalige Terroristin der Roten Armee Fraktion (RAF), aus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Vechta in ein Discovery-Panzerfahrzeug zum Landgericht Verden transportiert. Der Einsatz schwerbewaffneter und maskierter Polizeikräfte verdeutlicht die hohe Sicherheitsstufe, die um diese Insassin herrscht. Die Hintergründe des Transportes bleiben unklar, werfen jedoch ein Licht auf die brisante Geschichte Kletes, die als prominenteste Insassin des Gefängnisses gilt und auf ihren Prozess wartet.
Die 66-Jährige, die seit ihrer Festnahme im Februar 2024 in Berlin-Kreuzberg in Untersuchungshaft sitzt, wird mehrere schwere Straftaten vorgeworfen. Dazu zählen versuchter Mord in Verbindung mit insgesamt 13 Raubüberfällen sowie illegaler Waffenbesitz und schwere Raube. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Anklage gegen Klette erhoben. Das Landgericht Verden wird entscheiden, ob die Anklageschrift zugelassen wird und wann eine mögliche Hauptverhandlung stattfinden könnte.
Zusammenarbeit mit Komplizen
Laut Informationen der Staatsanwaltschaft Verden plante Klette in den Jahren vor ihrer Festnahme mehrere Überfälle auf Geldtransporter und Einkaufsmärkte. Sie soll Wohnungen in Bremen genutzt haben, um Tatorte auszukundschaften und die Anfahrtswege für die Überfälle vorzubereiten. Klette lebte dabei jahrelang im Untergrund, wie Die Zeit berichtet. Zusammen mit ihren mutmaßlichen Mittätern Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub, die derzeit auf der Flucht sind, soll sie für zahlreiche Raubüberfälle verantwortlich sein.
Die Raf-Organisation, der Klette seit den 1990er Jahren angehörte, ist bekannt für ihre gewaltsamen Aktionen, die im Rahmen der Studentenbewegung in den 1960er Jahren ihren Ursprung fanden. Die RAF wurde in den 1970er Jahren berüchtigt durch ihre Überfälle und Anschläge auf staatliche Ziele, die oft tödlich endeten. Estrunnen schließt sich Klette in die Reihe einer Organisation ein, die für ihre extremen Methoden, wie Planet Wissen beschreibt, gefürchtet war.
Besondere Sicherheitsmaßnahmen
Angesichts der Schwere der Vorwürfe und der damit verbundenen Gefahren ist die Entscheidung des Landgerichts Verden über die Zulassung der Anklageschrift von großer Bedeutung. Die Staatsanwaltschaft wird dieses Jahr über die weiteren Schritte entscheiden. Aufgrund der langen Untersuchungshaft muss auch das Oberlandesgericht regelmäßig die Haftgründe überprüfen, was die Komplexität des Verfahrens zusätzlich erhöht.
Der Prozess wird voraussichtlich der größte in der Geschichte des Landgerichts Verden werden. Während ihrer Zeit im Untergrund und der anschließenden Festnahme könnte Klette sowohl mit ihrem privaten als auch mit ihrem kriminellen Leben in Konflikt geraten sein, was die Aufmerksamkeit der Ermittler auf sich zog und schließlich zu ihrer Festnahme führte. Wie aus den bisherigen Ermittlungsergebnissen hervorgeht, soll Klette unter falschen Namen in Deutschland gelebt haben und Überfälle inszeniert haben, um finanziell über die Runden zu kommen.
Die kommenden Wochen und Monate könnten für Daniela Klette entscheidend sein, während sie sich auf die Anhörungen und die sich möglicherweise anbahnende Hauptverhandlung vorbereitet.