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Ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette vor Gericht: Der Mammut-Prozess beginnt

Am 25. März 2025 beginnt im Oberlandesgericht Celle der Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette wegen 13 Überfällen und versuchtem Mord. Klette lebte über 30 Jahre im Untergrund.

Am Dienstag, den 25. März 2025, beginnt im Oberlandesgericht Celle der Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette. Die heute 66-Jährige steht wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an einer Serie von 13 Raubüberfällen auf Supermärkte und Geldtransporter zwischen 1999 und 2016 vor Gericht. Klette wird aufgrund der Gewalt, die bei einem Überfall 2015 ausbrach, auch des versuchten Mordes angeklagt. Der Prozess findet im Staatsschutzsaal des Oberlandesgerichts statt, um die hohen Sicherheitsvorkehrungen zu gewährleisten.

Daniela Klette, geboren am 5. November 1958 in Karlsruhe, wuchs als Tochter einer Zahnärztin und eines Handelsvertreters mit zwei Geschwistern auf. Ihr politisches Engagement begann bereits in der Schulzeit, als sie ein Mädchen-Gymnasium besuchte und sich in linksextremistischen Gruppen, unter anderem in der Roten Hilfe Wiesbaden, betätigte. In den späten 1970er Jahren schloss sie sich der Roten Armee Fraktion (RAF) an und war an mehreren Anschlägen beteiligt, darunter ein Schusswaffenanschlag auf die US-Botschaft in Bonn im Jahr 1991 und ein Sprengstoffanschlag auf die Justizvollzugsanstalt (JVA) Weiterstadt im Jahr 1993.

Untergrundleben und Festnahme

Nach dem Ende der RAF im März 1998 tauchte Klette unter und lebte mehr als 30 Jahre lang im Untergrund. Dabei nutzte sie verschiedene Aliasnamen, wie Claudia Ivone und Sarah, und führte ein vermeintlich normales Leben, zuletzt in Berlin-Kreuzberg. Während dieser Zeit wird ihr vorgeworfen, über 2,7 Millionen Euro aus den Raubüberfällen erbeutet zu haben.

Im Rahmen ihrer Festnahme am 26. Februar 2024 wurde Klette durch einen Hinweis aus der Bevölkerung identifiziert. Sie stellte sich den Ermittlern als Claudia Ivone mit einem italienischen Pass vor. In ihrer Wohnung fanden die Beamten Waffen, Munition, falsche Pässe, eine Attrappe einer Handgranate sowie große Geldbeträge. Klette wird jedoch die Vorwürfe zurück und spricht von staatlicher Denunziation.

Zusätzliche Anklagen und Kontext

Zusätzlich zu den Raubüberfällen kann Klette wegen Verstößen gegen das Waffengesetz angeklagt werden. Ein Haftbefehl der Bundesanwaltschaft wegen versuchten Mordes in Verbindung mit RAF-Anschlägen liegt ebenfalls vor. Auch die mutmaßlichen Komplizen Garweg und Staub, die während ihrer Festnahme gewarnt wurden, sind weiterhin auf der Flucht.

Der Fall Klette wirft ein Licht auf den anhaltenden Linksextremismus in Deutschland. Aktuellen Berichten zufolge gab es 2023 in Deutschland 4.248 linksextremistische Straftaten, ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Hierzu zählen auch gewaltsame Ausschreitungen bei Protesten sowie Straftaten gegen Polizeibeamte, was die Bedeutung des Prozesses gegen Klette zusätzlich unterstreicht. Ermittlungen zeigen, dass das gewaltorientierte linksextremistische Potenzial 11.200 Personen beträgt.

Zusammenfassend ist der bevorstehende Prozess gegen Daniela Klette nicht nur ein juristisches, sondern auch ein gesellschaftspolitisches Ereignis, das die Thematik des linken Extremismus und die Folgen von Terrorismus in der Bundesrepublik Deutschland aufgreift und beleuchtet.

Für detailreiche Informationen über den Prozess und Klette selbst dürfen die Leser auf die Berichterstattung von MOPO und NDR zurückgreifen. Für weitere Statistiken über linksextremistische Straftaten sind Informationen auf der Website des Verfassungsschutzes zugänglich.

Referenz 1
www.mopo.de
Referenz 2
www.ndr.de
Referenz 3
www.verfassungsschutz.de
Quellen gesamt
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