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E-Patientenakte: Revolution im Gesundheitswesen startet bald!

Die elektronische Patientenakte nimmt Formen an: Ab April 2023 wird sie schrittweise in drei Modellregionen eingeführt. Erfahren Sie, wie der Roll-out die Gesundheitsversorgung in Deutschland verändern soll.

Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Deutschland steht auf der Agenda des Gesundheitsministeriums und wird schrittweise vollzogen. Laut ZVW ist der bundesweite Roll-out für das zweite Quartal 2023 geplant, wenngleich ein genauer Termin noch aussteht. Seit dem 15. Januar 2023 haben bereits 70 Millionen der 74 Millionen gesetzlich Versicherten eine ePA von ihren Krankenkassen erhalten.

In den ersten Umsetzungsphasen werden drei Modellregionen ausgewählt: Hamburg und das Umland, Franken sowie Teile Nordrhein-Westfalens. Gesundheitsminister Karl Lauterbach plant, in den kommenden Wochen eine Hochlaufphase außerhalb dieser Modellregionen einzuleiten. Die ePA sammelt und speichert wichtige Gesundheitsinformationen wie Arztbriefe, Befunde, Laborwerte sowie verordnete Medikamente, um eine verbesserte Patientenversorgung zu gewährleisten.

Funktionsweise und Zugang

Praxen, Kliniken und Apotheken können auf die ePA zugreifen, wenn Patienten ihre Krankenkassenkarte in ein Lesegerät stecken. Über eine Smartphone-App haben die Versicherten die Möglichkeit, ihre Zugriffsrechte zu verwalten und Dokumente hochzuladen. Derzeit sind rund 300 Praxen, Apotheken und Kliniken in den Modellregionen mit der Testung der ePA beschäftigt. Dies geschieht in dem Bestreben, mögliche technische Probleme zu identifizieren und zu beheben.

Hausarzt Nicolas Kahl berichtet von stabilen, jedoch nicht vollständigen Funktionen der ePA. Die Zugriffe auf die ePA sind in der letzten Woche auf über 276.000 gestiegen, während täglich 3,5 Millionen E-Rezepte eingereicht werden. Trotz dieser Fortschritte warnen die Kassenärztlichen Vereinigungen vor einem zu frühen bundesweiten Start, da technische Schwierigkeiten weiterhin bestehen.

Sicherheitsbedenken und Datenschutz

Experten äußern Sicherheitsbedenken und warnen vor möglichen Lücken, die den unbefugten Zugriff auf sensible Daten ermöglichen könnten. Laut gesund.bund.de ist die digitale Authentifizierung im Gesundheitswesen von zentraler Bedeutung. Versicherte authentifizieren sich für den Zugang zur ePA mithilfe ihrer elektronischen Gesundheitskarte und einer PIN oder Gesundheits-ID. Alternativen wie biometrische Methoden, beispielsweise der Fingerabdruck, sind ebenfalls möglich.

Eine individuelle digitale Identität wird durch die Kombination von gespeicherten Schlüsseln und Zertifikaten geschaffen, wobei die Berechtigungen in der Telematikinfrastruktur (TI) von der jeweiligen Rolle abhängen. Krankenkassen können medizinische Daten in die ePA einstellen; sie haben jedoch keine Leserechte auf diese Daten, abgesehen von der Digitalisierung alter Befunde auf Wunsch des Patienten.

Die Vorteile der ePA sind umfassend: Sie verspricht eine Verbesserung der Behandlung, Zeitersparnis sowie die Vermeidung von Doppelbehandlungen und gefährlichen Wechselwirkungen. Dennoch bleibt die Akzeptanz unter den Versicherten gemischt, da 4 % der AOK-Versicherten und 7 % der Techniker Krankenkasse der ePA widersprochen haben. Gesundheitsminister Lauterbach betont, dass grundlegende Sicherheitsprobleme für den Massenzugriff bereits gelöst wurden, jedoch bestehen weiterhin Bedenken unter Fachleuten.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 3
gesund.bund.de
Quellen gesamt
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