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Durchbruch im Kampf gegen Brustkrebs: Neue Therapie gegen Resistenzen entdeckt!

Ein Forschungsteam der Philipps-Universität Marburg entdeckt neue Ansätze zur Überwindung von Resistenzen gegen Brustkrebs-Therapien durch gezielte Beeinflussung des Zellstoffwechsels.

Ein Forschungsteam um Dr. Niklas Gremke und Prof. Dr. Thorsten Stiewe an der Philipps-Universität Marburg hat wegweisende Erkenntnisse über den Umgang mit Resistenzen gegen Brustkrebs-Therapien gewonnen. Ihr Ziel ist es, Brustkrebszellen abzutöten, die sich gegen bereits etablierte zielgerichtete Therapien als resistent erwiesen haben. Diese resistenten Tumorzellen aktivieren den mTOR-Signalweg, was das Zellwachstum und die Ausbreitung des Krebses begünstigt. Vor dem Hintergrund dieser Herausforderung hat das Team eine Schwachstelle entdeckt: Tumorzellen, bei denen die Autophagie nicht aktiv ist, sind empfindlich gegenüber bestimmten Wirkstoffen, insbesondere Metformin.

Eine entscheidende Entdeckung ist, dass ein kritisches Defizit der Aminosäure Aspartat in resistenten Brustkrebszellen zu deren Zelltod unter Metformin-Therapie führt. In ihrer Analyse von über 1100 Gewebeproben identifizierten die Forscher zudem zwei prognostisch relevante Biomarker, die auf eine gestörte Autophagie hinweisen. Patientinnen mit diesen Biomarkern zeigten eine schlechtere Prognose, könnten jedoch potenziell von neuen metabolischen Therapien profitieren, was Hoffnung für zukünftige Behandlungen bietet. Die vielversprechenden Ergebnisse sind im Fachmagazin „Signal Transduction and Targeted Therapy“ veröffentlicht worden und könnten einen Paradigmenwechsel in der Krebstherapie einleiten, wie uni-marburg.de berichtet.

Moderne Ansätze der Krebstherapie

Die Forschung zur Brustkrebs-Therapie orientiert sich zunehmend an modernen, zielgerichteten Therapiestrategien. Zielgerichtete Therapien, auch bekannt als „Targeted Therapy“, zielen nicht nur auf Krebszellen ab, sondern schonen gesunde Zellen, indem sie spezifische Botenstoffe blockieren oder Rezeptoren hemmen, die das Wachstum von Tumoren beeinflussen. Immuntherapien, die spezifische „Checkpoints“ der Immunantwort ansprechen, bieten ebenfalls vielversprechende Therapieansätze. Diese Entwicklungen sind Teil eines breiteren Trends in der Krebsmedizin, der darauf abzielt, durch molekulare Diagnostik personalisierte Therapieansätze zu entwickeln, informieren die Experten der Krebsgesellschaft.

Zu den approved Therapeutika zählen innovative Wirkstoffe wie HER2-Antikörper, Antikörper-Wirkstoff-Konjugate und Tyrosinkinase-Hemmer, die jeweils unterschiedliche Nebenwirkungen aufweisen. Die Kombination verschiedener Ansätze zur Behandlung von Brustkrebs ist entscheidend, um die Heilungschancen für Patientinnen zu verbessern.

Die Zukunft der Krebsmedizin

Die Onkologie steht vor einem bedeutenden Wandel, da stetig wachsende Erkenntnisse in der Tumorbiologie den Weg für innovative Therapieansätze ebnen. Laut Ärzteblatt kamen im vergangenen Jahr über 25% aller Neuzulassungen in Deutschland aus der Onkologie. Die Anzahl von onkologischen Medikamenten stieg von 70 im Jahr 2002 auf über 290 heute, was zu einer signifikanten Verbesserung der Heilungschancen führt.

Die Weiterentwicklung präzisionsonkologischer Therapien, einschließlich CAR-T-Zelltherapien und bispezifischer Antikörper, zeigt, in welche Richtung die Forschung geht. Molekulardiagnostik wird als essentielles Element moderner Therapieansätze immer wichtiger, um spezifische genetische Veränderungen zu identifizieren, und Big Data aus molekularbiologischen Prozessen wird genutzt, um die Entwicklung zukünftiger Therapien voranzutreiben.

In den kommenden Jahren wird die Forschung auch weiterhin daran arbeiten, effektive Therapien zu entwickeln, um den Herausforderungen des Brustkrebses zu begegnen und die Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen zu erweitern. Der Kampf gegen die Krankheit bleibt eine oberste Priorität, und die neuen Erkenntnisse und Therapien könnten Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung darstellen.

Referenz 1
www.uni-marburg.de
Referenz 2
www.krebsgesellschaft.de
Referenz 3
www.aerzteblatt.de
Quellen gesamt
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