
Mehrere Tausend Menschen sind am Wochenende in Nordrhein-Westfalen auf die Straße gegangen, um gegen einen zunehmenden Rechtsruck und die AfD zu protestieren. In Düsseldorf versammelten sich laut Polizei rund 13.000 Teilnehmer zu einer zentralen Demonstration, während die Organisatoren des Bündnisses „Düsseldorf stellt sich quer“ die Zahl sogar auf fast 30.000 schätzten. Die Veranstaltung fand am Samstagnachmittag statt und begann um 12 Uhr, bevor sie gegen 16 Uhr endete.
Die Polizei berichtete von einem gut organisierten und friedlichen Verlauf der Großdemo, die als der größte Protest in Düsseldorf seit der Massendemonstration gegen Rechts vor einem Jahr gilt, bei der 100.000 Menschen zusammenkamen. Auch wenn die AfD mit eigenen Veranstaltungen in der Region präsent war, blieb die Resonanz auf deren Kundgebungen hinter den Erwartungen zurück. Etwa 450 Teilnehmer wurde von der Polizei bei den AfD-Veranstaltungen erwartet, tatsächlich waren es jedoch nur rund 80.
Protest und Gegenprotest
Während die AfD am Schadowplatz eine kleine Kundgebung abhielt, waren die Gegendemonstranten lautstark und zahlreich vertreten. Sprechchöre mit Parolen wie „Nazis raus“ und „Düsseldorf hasst die AfD“ hallten durch die Straßen. Politische Unterstützung erhielt die Demonstration durch zahlreiche lokale Politiker aus den Reihen von Linke, SPD und Grünen. Prominente wie Campino von „Die Toten Hosen“ unterstützten die Proteste ebenfalls und machten auf die Gefahren von Fremdenhass aufmerksam.
Die zentrale Demonstration wurde aufgrund der hohen Teilnehmerzahl umgeleitet. Der ursprüngliche Weg über die Königsallee wurde abgesagt und stattdessen über die Breite Straße geführt. Ein größerer Polizei-Einsatz sorgte dafür, dass die Sicherheit während des Aufzugs gewährleistet war. Während die Polizei von keinen nennenswerten Zwischenfällen sprach, mussten insgesamt acht Strafanzeigen gefertigt werden, darunter wegen Körperverletzung und Volksverhetzung.
Regionale Aktionen im gesamten NRW
Parallel zur Düsseldorfer Demonstration fanden in anderen Städten in NRW kleinere Proteste statt. In Erftstadt wurden etwa 850 Teilnehmer gezählt, während in Leichlingen unter dem Motto „Bunt statt Braun“ Hunderte für Vielfalt demonstrierten. Auch in anderen Städten wie Dortmund, Wuppertal und Aachen gab es zahlreiche Aktionen gegen Rechtsextremismus und Ausgrenzung.
Diese bundesweite Welle von Protesten spiegelt einen tiefen gesellschaftlichen Riss wider, der durch die Aufstiege von rechtsextremen Parteien und Bewegungen entstanden ist. In ganz Deutschland protestierten nach Schätzungen Hunderttausende gegen den Rechtsruck und für ein demokratisches Miteinander. So versammelten sich beispielsweise in München laut Veranstaltern mehr als 320.000 Menschen, während in Hannover rund 24.000 Teilnehmer die Straße füllten, um ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen.
Die Ereignisse der letzten Tage verdeutlichen, wie aktuell das Thema der Bekämpfung von Rechtsextremismus ist. Während die AfD weiterhin versuchen kann, durch ihre Veranstaltungen Einfluss zu gewinnen, zeigt die breite gesellschaftliche Mobilisierung, dass viele Menschen bereit sind, für Demokratie, Menschenrechte und gegen Hass und Ausgrenzung einzutreten. Die bundesweiten Proteste machen deutlich: Ein erstes Zeichen der Hoffnung in angespannten Zeiten.
Weitere Informationen zu den Protesten in Nordrhein-Westfalen finden Sie unter ksta.de, rp-online.de und tagesschau.de.