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Drei Jahre Krieg: Ludwigsburgerin kämpft für Ukraine-Flüchtlinge

Drei Jahre nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine spricht die Ukrainerin Iryna Verbivska in Ludwigsburg über ihre Flucht, Integration und die Herausforderungen für Geflüchtete in Deutschland.

Am 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine, was zu einem massiven Flüchtlingsstrom führte. Viele Menschen, darunter Iryna Verbivska, waren gezwungen zu fliehen. Am kommenden Montag jährt sich der Angriff Russlands auf die Ukraine zum dritten Mal. Die gegenwärtige Situation des Krieges bleibt ungewiss.

Iryna Verbivska lebt mittlerweile in Ludwigsburg und hat es schwer, die Nachrichten über die Entwicklungen in ihrer Heimat zu verfolgen. Sie äußert Sorgen über die Auswirkungen der politischen Rhetorik, insbesondere die Äußerungen von Donald Trump und die Verhandlungen zwischen den USA und Russland. Für viele Ukrainer, die in Deutschland Schutz suchen, verstärken solche politischen Gegebenheiten das Gefühl der Unsicherheit.

Die Flucht und Integration in Deutschland

Die Entscheidung zur Flucht fiel für Verbivska, als die ersten Sirenen ertönten und sie schließlich in einem Luftschutzbunker Schutz suchen musste. Zunächst floh sie mit ihrer Mutter und Großmutter nach Moldau. Nach erfolgloser Arbeitssuche dort, entschloss sie sich, nach Deutschland zu reisen. In Ludwigsburg angekommen, begann sie schnell als Dolmetscherin zu arbeiten und hat sich seitdem gut integriert.

Obwohl sie ursprünglich plante, nach einem Jahr in die Ukraine zurückzukehren, hat sich ihre Sichtweise geändert. Verbivska arbeitet nun vollzeit in der Flüchtlingssozialarbeit der Diakonie und engagiert sich darüber hinaus ehrenamtlich als Dolmetscherin. Sie gibt Deutschunterricht für andere Ukrainer und koordiniert den Sprechtreff in der Stadtbibliothek in Ludwigsburg, um Flüchtlingen bei der Jobsuche zu helfen.

Ängste und Unterstützung

Viele ukrainische Geflüchtete in Deutschland bangen um ihre Zukunft und haben Angst, dass sie möglicherweise zurückgeschickt werden könnten. Pessimistische Einschätzungen über die Verhandlungen zwischen den USA und Russland verstärken diese Ängste. Trotz der Unsicherheiten bleibt Iryna Verbivska jedoch motiviert.

Durch ihr ehrenamtliches Engagement hat sie zahlreiche Kontakte geknüpft und unterstützt andere Geflüchtete. Sie betont dabei die Wichtigkeit, Hilfe ohne finanzielle Anforderungen zu leisten. Diese Haltung spiegelt den Geist wider, der viele Migranten und Flüchtlinge dazu motiviert, sich aktiv in ihre neuen Gemeinschaften einzubringen.

Migration und Flucht sind seit jeher Teil der menschlichen Geschichte. Täglich streben zahlreiche Migranten und Flüchtlinge danach, die EU zu erreichen, um Schutz und ein besseres Leben zu finden. Diese Thematik wird auch von der Europäischen Union adressiert, die durch verschiedene Programme die Integration von Flüchtlingen fördern will. Laut einer Erhebung des UNHCR gab es Ende 2018 weltweit 25,9 Millionen Flüchtlinge. Die EU regelt den internationalen Schutz für Menschen in Not über die Anerkennungsrichtlinie und unterstützt durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds.

Diese Unterstützung ist besonders wichtig, da junge Flüchtlinge oft aus Angebotsprogrammen fallen, wenn sie 18 Jahre alt werden. Die soziale Eingliederung dieser Personengruppe bleibt eine Herausforderung, doch Initiativen wie Erasmus+ bieten wertvolle Möglichkeiten zur Unterstützung in Bildung und Integration. Die Europäische Kommission arbeite bereits seit 2016 an der Integration von Migranten in Bildungssysteme, und zahlreiche Programme fördern interkulturellen Dialog und sozialen Zusammenhalt.

Obwohl die Situation weiterhin angespannt bleibt, zeigt das Engagement von Menschen wie Iryna Verbivska, wie sich eine geflüchtete Person in einer neuen Umgebung einbringen und positive Veränderungen bewirken kann. Ihre Geschichte ist ein Beispiel für Resilienz und Solidarität in schwierigen Zeiten.

Weitere Informationen zu den Rechten und der Situation von Migranten und Flüchtlingen in Europa finden Sie unter EU Youth und den aktuellen Berichten von SWR.

Referenz 1
www.swr.de
Referenz 3
youth.europa.eu
Quellen gesamt
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