
Ein schwerer Einbruch in einer Zahnarztpraxis in Haidholzen bei Rosenheim hat am vergangenen Wochenende hohe Wellen geschlagen. Die Täter haben sich zwischen Samstagnachmittag und Sonntagabend Zugang zu den Räumlichkeiten verschafft und eine große Menge an hochwertigen medizinischen Geräten gestohlen, deren Gesamtwert auf rund 200.000 Euro geschätzt wird. Die Reinigungskraft der Praxis entdeckte die aufgegangene Tür und die durchwühlten Räume, was prompt die Polizei auf den Plan rief, wie pnp.de berichtet.
Zu den entwendeten Gegenständen zählen drei mobile Scanner, verschiedene Bohrmaterialien, Spezialfeilen sowie weitere zahnärztliche Behandlungsinstrumente. Der Sachschaden, verursacht durch den Aufbruch der Eingangstür, beläuft sich auf etwa 5.000 Euro. Es ist bereits eine Ermittlungen wegen besonders schweren Diebstahls eingeleitet worden. Die Polizei sucht dringend nach Zeugen, die Hinweise zu verdächtigen Wahrnehmungen im Tatzeitraum geben können. Diese können unter der Nummer 08031/200-2200 gemeldet werden, wie wasserburger-stimme.de mitteilt.
Ein Einbruch mit System
Einbrüche in Zahnarztpraxen sind in Deutschland ein bekanntes Problem. Regelmäßig kommen solche Vorfälle vor, wobei die Täter oft gezielt nach wertvollem medizinischen Equipment suchen. So wurden im März 2019 allein in Deutschland fünf Einbrüche in Zahnarztpraxen dokumentiert. Der Schaden belief sich damals häufig nur im niedrigen vierstelligen Eurobereich. Jedoch kam es auch zu Einbrüchen mit hohen Verlusten, wie der Fall in Niebüll, wo medizinische Geräte im Wert von 500.000 Euro gestohlen wurden, gemäß den Untersuchungen von denta-tec.com.
Die Täter agieren oft schnell und effizient. In der aktuellen Situation stehen neben dem finanziellen Verlust auch die psychologischen Auswirkungen für das Praxisteam im Vordergrund. Die betroffenen Zahnärzte und deren Angestellte müssen nun mit dem Gefühl umgehen, dass ihre Sicherheit und das Vertrauen in ihre eigene Praxis erheblich beeinträchtigt wurden.
Sicherheitsmaßnahmen zur Prävention
Angesichts der Gefahren für Zahnarztpraxen wird immer mehr auf präventive Sicherheitsmaßnahmen gesetzt. Experten empfehlen, gleich mehrere Vorkehrungen zu treffen, um das Risiko eines Einbruchs zu minimieren. Zu diesen Maßnahmen gehören:
- Hohe Geldbeträge sollten nicht in der Praxis aufbewahrt werden.
- Verschlossene Türen und Fenster sind essenziell für die Sicherheit.
- Ein guter Kontakt zu den Nachbarn hilft, die Praxis im Blick zu behalten.
- Zusätzliche Sicherheitsvorrichtungen an Türen und Fenstern sollten installiert werden.
- Bewegungsmelder können potenzielle Einbrecher abschrecken.
- Alarmanlagen bieten zusätzlichen Schutz für wertvolle Geräte.
- Wertvolle Instrumente sollten markiert und eine Inventarliste geführt werden.
Ein Überfall stellt eine extreme Stresssituation dar. Hier gilt es, die eigene Sicherheit stets über materiellen Besitz zu stellen. Bei verdächtigen Geräuschen oder offensichtlichem Einbruch ist es lebenswichtig, sofort die Polizei zu alarmieren.
Die Sorgen um die Sicherheit in Zahnarztpraxen dürften mit dem jüngsten Vorfall in Rosenheim nur noch verstärkt werden. Praxisschutz ist unabdingbar, unabhängig von der Lage oder Region. Die Unterstützung durch die örtliche Polizeibehörde zur Entwicklung eines professionellen Sicherheitskonzepts ist daher unerlässlich.