
Am Montagabend gegen 20 Uhr kam es an einem Bahnübergang in Zwönitz (Erzgebirge) zu einem schwerwiegenden Unfall. Ein Zug der Citybahnlinie C13, der nach Chemnitz unterwegs war, kollidierte mit einem Opel am Bahnübergang auf der Dorfchemnitzer Straße. Der Opel-Fahrer hatte die Schranken trotz roter Ampel und geschlossenen Schranken überquert, was zu dem Zusammenstoß führte. Der Lokführer konnte trotz einer Notbremsung den Aufprall nicht verhindern. Glücklicherweise wurden niemand verletzt; sowohl der Opel-Fahrer als auch der Zugführer wurden vor Ort medizinisch untersucht, mussten jedoch nicht ins Krankenhaus. Auch die sieben Passagiere im Zug blieben unverletzt, berichtet Tag24.
Nach dem Unfall wurden die Zugreisenden von der Feuerwehr in einem Mannschaftstransportwagen zum nächstgelegenen Bahnhof gebracht. Der Opel erlitt einen Totalschaden und auch die Bahn wurde stark beschädigt. Die Höhe des Gesamtschadens ist noch unbekannt, während die Bahnstrecke vorübergehend gesperrt wurde.
Sicherheit an Bahnübergängen
Unfälle an Bahnübergängen sind in Deutschland insgesamt selten, jedoch häufig mit schweren Folgen verbunden. Laut dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat gab es im Jahr 2016 insgesamt 995 Unfälle an schienengleichen Bahnübergängen, bei denen 46 Menschen ums Leben kamen und 1.367 verletzt wurden, darunter 282 schwer. Schätzungsweise 30-40% aller Unfälle mit Personenschäden im Eisenbahnverkehr ereignen sich an Bahnübergängen, wobei etwa 30% dieser Unfälle an technisch nicht gesicherten Anlagen auftreten erläutert der Deutsche Verkehrssicherheitsrat.
Bahnübergänge sind in Deutschland durch ein Andreaskreuz gekennzeichnet, und ihre Sicherung erfolgt nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung sowie den technischen Regelwerken. Die verschiedenen Sicherungsarten reichen von nicht technischen Lösungen wie Andreaskreuzen bis hin zu komplexen Systemen mit Vollschranken. Die Wahl der Sicherungsart hängt dabei von mehreren Faktoren ab, darunter die Klassifizierung der Eisenbahnstrecke, die Anzahl der Gleise und die Verkehrsstärke. Auch die Straßenverkehrsordnung legt spezielle Verhaltensregeln für das Verhalten an Bahnübergängen fest, um Unfälle zu vermeiden.
Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit
Um die Sicherheit an Bahnübergängen weiter zu erhöhen, gibt es verschiedene Vorschläge. Dazu zählen der Einsatz von Rotlichtüberwachungsanlagen sowie eine bauliche Trennung der Fahrbahnen. Auch Modellprojekte in Zusammenarbeit mit DB Netz AG könnten einen Beitrag leisten laut dem Fahrlehrerverband Deutschland.
Regelmäßige öffentliche Sensibilisierungsmaßnahmen und Schulungen für Straßenbaulastträger könnten ebenfalls helfen, das Bewusstsein für die Gefahren an Bahnübergängen zu schärfen. Die Dezentralisierung der Entscheidung über die Sicherungsart und die regelmäßige Überprüfung der Bahnübergänge sind weitere Schritte, die in Betracht gezogen werden sollten, um das Risiko von Unfällen zu minimieren.