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Dieter Baumann warnt: Leichtathletik braucht dringend neue Gesichter!

Olympiasieger Dieter Baumann kritisiert die überalterte Leichtathletik in Deutschland. Vor seinem 60. Geburtstag fordert er eine Erneuerung des Sportes und Anpassungen im Regelwerk.

Zum Anlass seines bevorstehenden 60. Geburtstags äußert sich Olympiasieger Dieter Baumann kritisch über die aktuelle Situation in der Leichtathletik. Der ehemalige Langstreckenläufer, der 1992 in Barcelona Gold über 5000 Meter gewann, hebt hervor, dass die Leichtathletik in Deutschland unter einer schweren Überalterung leidet. In Gesprächen mit Wettkampf-Veranstaltern und Kampfrichtern hat Baumann festgestellt, dass viele von ihnen schon seit seiner aktiven Zeit im Sport tätig sind.

Seine Beobachtungen führen zu der Forderung, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) seine Regularien dringend an die heutigen Gegebenheiten anpassen müsse, damit die Wettkämpfe weiterhin nachhaltig durchgeführt werden können. Dies sei insbesondere wichtig, da Baumann die aktuelle Leistungsleichtathletik nur selten live beobachten kann, was seine Beurteilungsfähigkeit einschränkt.

Wettbewerbsdruck und Finanzierungsprobleme

Ein zentrales Anliegen ist das Punktesystem von World Athletics, das Athleten dazu zwingt, für wertvolle Punkte weite Reisen nach China in Kauf zu nehmen. Baumann weist darauf hin, dass Veranstalter für solche Meetings Budgets von etwa 250.000 Dollar benötigen. Dies stellt einen erheblichen finanziellen Druck auf die Leichtathletik in Deutschland dar, wo die frühere „Sportfestkultur“ stark an Bedeutung verloren hat. Der ehemalige Weltklasseathlet bezeichnete diese Entwicklung als „bedenklich“, da es an den nötigen finanziellen Mitteln fehle, um Athleten nach China zu entsenden.

Die finanziellen Herausforderungen innerhalb des deutschen Sports sind nicht neu. Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris belegte Deutschland einen enttäuschenden zehnten Platz im Medaillenspiegel, das schlechteste Ergebnis seit der Wiedervereinigung. Insgesamt konnten 12 Gold-, 13 Silber- und 8 Bronzemedaillen gewonnen werden, was die Forderungen von Athleten Deutschland nach einem Reform des Sportfördersystems unterstreicht. Dort wird bemängelt, dass das aktuelle System das Potenzial der Athleten nicht optimal nutzt und eine Reform längst überfällig sei.

Über die Zukunft des Sports

Baumann fordert zudem eine Bewegung von unten nach oben innerhalb der Leichtathletik, die gegenwärtig nicht existiert. Ein leistungsfähiges Fördersystem, das Athleten sowohl sozial als auch materiell absichert, ist laut Geschäftsführer Johannes Herber von Athleten Deutschland essenziell für Höchstleistungen. Die ineffiziente Sportförderung wird von vielen als eine der Hauptursachen für die stagnierenden Erfolge im deutschen Sport angesehen.

In der Diskussion um Finanzierungsprobleme zeigte sich Schwimm-Weltmeisterin Angelina Köhler unzufrieden mit den Prämien für Olympiasieger, die im Vergleich zu Gewinnen aus TV-Shows gering ausfallen. Dies wirft die Frage auf, wie andere Länder wie Singapur mit fast 700.000 Euro für eine Goldmedaille viel höhere Anreize bieten und somit möglicherweise auch mehr Sportler zu Höchstleistungen motivieren können.

Dieter Baumanns kritische Betrachtung der Leichtathletik und die allgemeinen Diskussionen über die Zukunft des Sports in Deutschland offenbaren die Notwendigkeit eines tiefgründigen Wandels, sowohl in der Struktur als auch in der Finanzierung.

Referenz 1
www.tagesspiegel.de
Referenz 2
en.wikipedia.org
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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